Aktfotografie

Das war mal eine Zeitlang für mich Thema, insbesondere als ich von der Dia-Fotografie zu Schwarzweiß-Filmen gewechselt war, die ich dann auch selbst entwickelte. Das war eine tolle Zeit, eine intensive Beschäftigung mit der Fotografie und das Gefühl, handwerklich tätig zu sein und den Prozeß der Bildentstehung vom Moment des Fotografierens bis zum Aufhängen der feuchten Bilder auf eine Leine zum Trocknen gestalten zu können.

Ich las damals die Zeitschrift Photographie, so eine edel mit weißem Umschlag aufgemachte Zeitschrift, die mir sehr gefiel. Ich bin mir nicht sicher, ob diese Webseite noch immer die gleiche Zeitschrift meint.  Es gab immer wieder Akt-Schwerpunkte; und mir gefiel damals, ich erinnere mich noch, besonders der Fotograf Jeanloup Sieff, allerdings war das eher „erotische Fotografie“. Auch hatte ich ein Buch mit Fotografien von James Dean, also Bilder, die er aufgenommen hatte. Mir fielen die ungewöhnlichen Aufnahmeperspektiven auf, z.B. liegend vom Boden aus auf höhersitzende Personen. Das imitierte ich und fand gerade im Schwarzweiß-Bereich zu guten Fotos, während ich auf Dias weiterhin vor allem Urlaubsreisen festhielt. Leider sind weder Negative noch Positive aus dieser Zeit noch vorhanden – mit wenigen Ausnahmen.
Das Buch Ansichten vom Körper zur Geschichte des Aktfotos inspirierte mich ebenfalls. Erst wesentlich später, nach dem Bekanntwerden mit der Lebensreform, lernte ich die eher naturistischen Bilder von Weidemann oder Riebicke kennen.

Meine Versuche mit Aktfotografie fanden mit damaligen Freundinnen statt. Natürlich wurden keine „Verträge“ oder ähnliches gemacht, es waren private Bilder lange vor der „Internet-Zeit“. Da ich mit keiner der Damen noch Kontakt habe, kann ich zur Veröffentlichung hier keine Zustimmung einholen. Kurz habe ich überlegt, drei oder vier Bilder, auf denen die Person nicht zu erkennen ist, und die nur dezente Nacktheit zeigen, hier einzustellen, aber es ist m.E. rechtlich nicht einwandfrei, also muß ich es lassen.

Zur Technik: Ich habe bei Indoor-Aufnahmen gern mit extremen Lichtverhältnissen gearbeitet, mit Schlagschatten, die Körperbereiche verdecken, oder hellen, fast weißen Bereichen, die Areale überblenden.
Bei Outdoor-Aufnahmen habe ich gerne versucht, die Person mit der Umgebung, der Natur verschmelzen zu lassen. Beispiel: Ein alleinstehender, abgestorbener Baum. Davor eine nackte Frau, die ihre Haltung dem leicht schrägen Stamm anpaßt, was – mit dezentem Weitwinkel fotografiert – den Kontrast zwischen totem Baum und junger Frau verstärkt.

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