Für die NZZ beschreibt Paul Jandl eine Wanderung im frühlingshaft grünen brandenburgischen Wald. Mich erinnerte dieser Text an meine eigenen kleinen Auszeiten hier in der Umgebung meiner Heimat, vor allem auf der Höhe des Westerwaldes und in der Vordereifel, wobei gerade das dortige Maifeld eines meiner Lieblingswandergebiete ist. Diese Wanderung mache ich meist mit einem Freund. Vor Jahren, auch als Training für den Jakobsweg, waren wir oft um die 25km am Tag unterwegs, manchmal über 30. Das hat sich leider verändert. Bei ihm kam eine schwere Erkrankung dazu, auch ein krasser Wechsel in der Lebenssituation. Bei mir war es oft „nur“ Streß oder das Problem des Findens des freien Samstags für die Wanderung. Doch gerade die beiden ersten Wanderungen in diesem Jahr haben mir gezeigt, wie sehr ich diesen „Urlaubstag in der Heimat“ vermißt habe. Einmal waren wir in den Feldern linksrheinisch zwischen Kruft und Andernach unterwegs. Nach tagelangem Regen brach die Sonne durch. Es war windig und empfindlich kühl, aber trotzdem eine gelungene Wanderung (s. Foto). Der zweite Tag führte uns zur Westerwälder Seenplatte, wo wir den Dreifelder Weiher im weiten Kreis umrundeten und noch weitere kleinere Seen „mitnahmen“. Auch hier war es kalt, da wärmte uns noch nicht einmal der gegen Ende der Tour an einem Rastplatz gekochte Kaffee. Entgegen früherer Wanderungen haben wir heute immer einen Kocher dabei, um eine Suppe oder einen Kaffee zu kochen. Gelegentlich grillen wir – soll heißen: der Fokus hat sich vom Bewältigen der langen Strecke eher auf das gemütliche Zusammensein mit dem Anderen verschoben. Schön ist das – insbesondere im grünen Maiwald.