Tip: Anfahrt Istrien

Die Anfahrt von Norden / aus Deutschland verläuft über Österreich und Slowenien. Nadelöhre sind in Österreich der Tauerntunnel (Maut derzeit 10€) sowie an der slowenischen Grenze der Karawankentunnel (Maut derzeit 6,50€). Gerade der Karawankentunnel ist an typischen Anreisetagen (Samstag) ein Wahnsinns-Hindernis, denn dort wird der Verkehr auf eine einspurige Durchfahrt zusammengepfercht. Wir sind dieses Jahr die ganze Nacht durchgefahren – ohne jegliche Probleme durch D und A – bis wir dann mehr als 2 Stunden vor dem Karawankentunnel durch Stau verloren haben.  „Tip: Anfahrt Istrien“ weiterlesen

Die Landschaft atmen

007„Während ich einen weiten Bogen über die Dörfer und Wiesen und durch den Kiefernwald ziehe, ist es mir, als atmete ich die Landschaft ein, als ginge sie ätherisch durch mich hindurch. Ich habe dann die Gewißheit: Von hierher kommt deine Kraft.“

Heino Bosselmann über Heimat, Sezession 52, gefunden im Blauen Schreibheft]

Lebensträume

Am gestrigen Abend konnte ich anläßlich eines Vortrages den Benediktinerpater Anselm Grün kennenlernen. Er sprach über Lebensträume und was passiert, wenn Träume sich als unerfüllbar herausstellen oder zerbrechen. Ruhig und an (vermutlich) wenigen notierten Stichworten orientiert sprach er ungefähr eine Stunde vor der gut gefüllten Halle. Immer wieder wies er darauf hin, wie man mit „geplatzten“ Träumen umgehen soll: man müsse trauern, die Trauer zulassen, sie auf den Grund des eigenen Seins sinken lassen – und von dort aus etwas neues entstehen lassen. Träume sind hier mindestens zweifach gemeint: einmal als die eigenen Ziele, die zerbrechen, oder der status quo, der sich als unhaltbar herausstellt, aber auch als die Energie, die z.T. aus Kindertagen noch in unser Erwachsenendasein strömt.
Mir gefiel insbesondere der Hinweis, man solle einmal schauen, was einen in der Kindheit ganz erfüllen konnte, womit man viel Zeit verbracht hat, worin man sich richtiggehend verlieren konnte. Im Rahmen der Prämisse, daß Träume Energie bedeuten, auch Energien freisetzen können, soll es gelingen, die Energie jener Tätigkeit aus Kindertagen – transformiert – in die Welt des erwachsen gewordenen Kindes zu übernehmen. So müsse man die Arbeitsstelle, mit der man unzufrieden sei, nicht gleich aufgeben, sondern man solle schauen, wie man sie bzw. sich mit dieser Energie aus Kindertagen umgestalten kann, wie man neue Schwerpunkte setzen und einfach mehr Rückenwind gewinnen kann.
Das hat mir Gedankenfutter gegeben; es war ein guter Abend.

Offene Meißner-Fahrt 2013

Das Thema „Wandervogel“ interessiert mich am Rande. 2013 jährt sich das Meißnertreffen von 1913 zum 100sten Mal. Ich hatte in diesen Beiträgen bereits auf die Entwicklung hingewiesen, als rechts verstandene Jugendbünde von der offiziellen Planung auszuschließen. Meine Vermutung, daß es „Nebenlager“ geben wird, hat sich bewahrheitet: Der Ring junger Bünde Hessen ruft zu einer offenen Meißner-Fahrt „von Burg Hanstein über Burg Ludwigstein zum Hohen Meißner mit anschließendem Meißnerlager auf eigenem Platz (Gemarkung Hasselbach)“ auf (s. Ankündigung im Pfadfinder-Treffpunkt). Eingeladen sind alle Bünde, die sich der ursprünglichen „Meißnerformel“ verschrieben haben, wonach die Jugend unter allen Umständen geschlossen auftrete.
Vielleicht sollte ich die Zeitschrift Idee und Bewegung doch abonnieren und deren Sache unterstützen – Domain 2022 abgeschaltet.

Mystik (3)

Steigt man in die Beschäftigung mit dem Thema Mystik ein, fällt nach ausgiebiger Literaturrecherche schnell auf, wo man genauer suchen und was man vernachlässigen kann. Mystik ist nicht gleich Mystik, jeder Autor hat seinen Schwerpunkt und seine Grundausrichtung. „Mystik (3)“ weiterlesen

Mystik (2)

Als ich am 9. Januar 1997 aus einem intensiven Traum aufwachte und eine Weile wachlag, hatte ich eine, wie ich damals notierte, „tiefe und endgültige Einsicht“, daß es ein ununterbrochen fließendes Sein gibt. Mein Wesen jenseits des flüchtigen Ichs ist Teil dieses Seins in der Form meines jetzigen Lebens als Mensch. Existiere ich nicht mehr in dieser Form, tauche „ich“ wieder in das Fließen des Seins ein – vielleicht um in ähnlicher Form noch einmal leben zu können. Ich „sah“, erspürte diese Einsicht, ein kurzer Moment mit einer Art Lichterlebnis, dann nahm ich mich wieder im Bett liegend wahr – mit einem ganz tiefen und ausgeglichenen Glücksgefühl. „Mystik (2)“ weiterlesen

Mystik (1)

Dieser Text ersetzt einen umfangreicheren, älteren mit dem Titel „Visionssuche“, der nie veröffentlicht wurde. Ich will hier versuchen, meine spirituelle Entwicklung und insbesondere Suche zu umreißen, damit die Themenwechsel im Blog verständlicher werden (s.a. hier).

Ich war von der Beschäftigung mit den Katharern – mithin mit christlicher Spiritualität – wieder abgekommen, glaubte dies sei ein Irrweg. Ich definierte – flüchtig -, was Spiritualität für mich „leisten“ (blöder Begriff) können muß. Was heißt denn „klare Ablehnung monotheistischer Ansätze“? Von welchem Gottesbild sprechen wir? Ich las gestern im Buch „Kontemplation“ von Willigis Jäger: Jesus verwendete den Begriff „Vater“, um – in eher mystischem Verständnis – auf den Urgrund des Seins zu verweisen. Das ist für mich nachvollziehbar, das kenne ich gut, wenn in hochemotionalen Momenten auch mir das Wort „Vater“ über die Lippen kommt. Das ist eine Vorstellung jenseits des Bildes eines personalisierten Gottes, möglichst noch mit weißem Rauschebart. „Mystik (1)“ weiterlesen

Neue Lektüre (Monte Verità)

buch013… ist heute eingetroffen:

Robert Landmanns Darstellung der lebensreformerischen Siedlung auf dem Monte Verità , erschienen 1979 im Ullstein-Verlag. Die Wikipedia weiß, daß „Robert Landmann“ ein Pseudonym Werner Ackermanns ist, einem Schriftsteller, der zeitweise Miteigentümer der „Künstlerkolonie Monte Verità “ war. Also lasse ich mich aus „berufenem Munde“ ein wenig – nach der kurzen Beschäftigung mit Erich Mühsams Schrift – über den Berg der Wahrheit informieren.

Vom Dissens zum Heilsversprechen

Ich habe Zieglers Einführung in die Nacktkultur in „Nackt unter Nackten“ zwar kritisiert, dennoch möchte ich zwei Sätze daraus zitieren, die recht treffend sind, was die Einbettung des Naturismus in die Lebensreform-Bewegung angeht (Dissens im Original als ‚Dissenz‘ geschrieben):

„Da verbindet sich also ein fundamentaler Dissens (alle leben falsch) mit einer sophistischen Kritik (wer sich kleidet, ist eigentlich lüstern), die ein pädagogisches Konzept hervorbringt (alle sollen nackt sein etc.), das ein Heilsversprechen mit sich trägt (ein Leben in Aussöhnung mit der Natur). Der Dissens war Zeitgeist: die Menschen fühlten sich durch die Beschleunigungsprozesse von Industrie und Kapital bedroht.“

Die Nackten und die Tobenden (Deutschlandradio)

Es ist schon komisch, wenn in einer Zeit, in der die FKK-Vereine mit massivem Mitgliederschwund zu kämpfen haben, ein neues Buch über genau diese Aktivität erscheint. Dieses neue Buch von Ernst Horst („Die Nackten und die Tobenden„) wurde für Deutschlandradio von Pieke Biermann rezensiert.

Den Schwerpunkt legt Horst auf den Zeitraum 1949 – 1970, Biermann kritisiert, daß Horst nicht auf die antisemitischen (völkischen) Vorreiter in der Zeit der historischen Lebensreform eingeht.
Horst sehe FKK v.a. als ein „Pseudoereignis“ und „mediale Inszenierung„: zu ca. 10% finde FKK-Praxis statt, zu 90% Konsum von FKK-Magazinen.

Biermann meint, „Horst hat eine Liebeserklärung im Sinn, mit munter-mildem Spott über die mediale Biederkeit des FKK-Wesens.“ Heiße Themen, die schon erwähnten Völkischen und die Grenzüberschreitungen zur Pädophilie, gehe er nicht an.
Der Rezension nach scheint das Buch an der Oberfläche zu bleiben und v.a. Nachkriegs-FKK in unterhaltsamer Weise darzustellen. Daher rutscht das Buch für einen späteren Kauf auf meine Wunschliste.

Die Rezension:
via Einige Hintergründe des Nacktseins – Ernst Horst „Die Nackten und die Tobenden | Kritik | Deutschlandradio Kultur.