Wie beurteilt man den Angriff Rußlands auf die Ukraine?
Meine Einschätzung ist eine pazifistische (ohne Bezugnahme auf die Verbindung zur historischen Lebensreform). Gewaltverzicht als oberste Maxime, auch im christlichen Sinne das Bild der „anderen Wange“.
Putin vs. Selenskyj – der sture KGB-Mann, Autokrat, unverbesserlich, da wundert man sich nicht – klar fängt so einer einen Krieg an. Ich gestehe hingegen, Selenskyj fällt mir subjektiv negativer auf, weil er – gerade in den ersten Wochen des Krieges – massiv versucht hat, die NATO in den Konflikt zu ziehen und damit den Krieg auszuweiten.
Die einzige Lösung aus meiner Sicht wäre gewesen: Selenskyj hätte gleich am ersten Tag des Angriffs erklärt, die Ukraine könne nicht gegen Rußland an und kapituliere. Damit hätte der ukrainische Präsident das Leben tausender Zivilisten SEINER Bevölkerung gerettet. So sterben täglich Ukrainer durch das Herauszögern der Beendigung des Krieges. Es kommt zu Flucht und dem damit verbundenen Leid inkl. Vergewaltigung der flüchtenden Frauen durch „Personen“ im Grenzbereich oder auf „Rheinschiffen“.
Ja, das ist der von Honekamp kritisierte Trivialpazifismus, aber: hier würden Menschenleben en masse gerettet. Und ich meine: das wäre die christliche Lösung gewesen.
Natürlich ist es nicht erstrebenswert, die staatliche Souveränität aufzugeben, aber die letzten Endes nun im Raum stehende „Neutralität“ der Ukraine wird über wochenlange Kriegseinwirkungen auf die Menschen „erkauft„. Und es sind darüber hinaus auch russische Soldaten, die jetzt sterben. Tote auf beiden Seiten, immer mehr Nachrichten über Kriegsverbrechen, aber der ukrainische Präsident verkauft sich und sein Land blutig und teuer. Der ist die längste Zeit Komiker gewesen.
Aber das „darf“ er, das trägt die Regierung, das tragen die Milizen so mit, doch es ist weder christlich, noch pazifistisch gedacht. Wem Menschenleben etwas wert sind, der müßte m.E. anders handeln. Das heißt auch, sich (und seine nationale Identität) verleugnen, friedvoll handeln – um dann in den Widerstand zu gehen und die Proteste auf die Straße zu tragen – Russi ite domum. Die Verhandlungsbasis mit Putin nach einer Kapitulation wäre u.U. gar nicht so schlecht gewesen.
Zu all dem kommt die Nibelungentreue der Ampelregierung, die auf massive Sanktionen gegen Rußland setzt, ohne sich um das Wohlergehen der eigenen Bevölkerung zu scheren. Aktuell sieht es nach einem Versiegen des Gasflusses von Rußland nach Deutschland aus – tolle Wurst, wo der Einsatz von „Bückbert“ Habeck in Qatar wohl doch nicht so erfolgreich war. Deutschland hat eine lange Corona-Zeit hinter sich, die Menschen sind müde und wollen Normalität. Die Inflation ist hoch, die Stromerzeugung unsicher – es drohen Blackouts. Als wäre das noch nicht genug, wird nun das Versiegen des Gases in Kauf genommen. Diese Regierung aus transatlantisch gepolten ‚young leaders‘ tritt die Menschen in Deutschland so mit Füßen, das ist nur noch ekelerregend.
Die deutschen Bischöfe haben ja die Waffenlieferungen an die Ukrainie abgesegnet – auch das erscheint mir „ein wenig“ abseits der jesuanischen Linie. Doch mit diesen Überlegungen macht man ein Faß auf: wie ist das mit der Militärseelsorge, mit dem Segnen von Waffen? Doch viel gravierender, auch nach diesem Beitrag: Ist das noch meine Kirche?
Triumphieren bei all dem wird am Ende Rußland, während wir „für den Frieden frieren“. Na ja, das würde Jesus abnicken.