Der erste Fastentag ist üblicherweise der Tag, an dem der Körper merkt, daß der Geist etwas mit ihm vorhat… 😉
Es kann sein, daß sich der Kopf „wie in Watte gepackt“ anfühlt; es kann sein, daß sich eine allgemeine Mattigkeit einstellt. Am besten steht man früh auf, geht direkt mal an die frische Luft. Wichtig ist auch, viel zu trinken, weil das das Hungergefühl etwas mildert. Man sollte versuchen, sich abzulenken: Sport treiben, unter Menschen gehen, einen spannenden Film schauen.
Bei mir ist der erste Fastentag in der Regel so ein „Durchlauftag“ – keine großen Probleme, wenig Hungergefühle. Das ändert sich regelmäßig am zweiten und dritten Tag.
Trinken: Auf den Urin achten! Wenn dieser zu dunkel ist, deutlich mehr trinken! Andererseits nicht zuviel trinken, weil der Körper sich auf große Wassermengen einstellt und dann ggf. über Nacht zu viel entwässert (auch mit Toilettengängen in der Nacht). Man muß versuchen, eine Balance zu finden.
Noch einmal zu der Sache mit Suppen, Brühen und Fruchtsäften: Ich halte davon nichts; Buchinger und Lützner empfehlen das. Der Autor Joel Fuhrmann schreibt in „Fasting and Eating for Life“ (St. Martin’s Press, 1995): das Fasten entwickle seine volle Wirksamkeit im Sinne der Aktivierung der Selbstheilungskräfte des Körpers nur dann, wenn man auch auf Suppen und Säfte verzichtet.
Tees, vor allem Kräutertees, die nicht zu stark sein sollten, darf man natürlich trinken.
Noch ein Tip: Auf Körperhygiene achten. Während des Fastens riecht der Schweiß unangenehmer (säuerlich).
Darmreinigung – das ungeliebte Thema… 😉
Es wird üblicherweise geraten, den Enddarm an jedem ungeraden Fastentag mit einem Klistier zu reinigen. Das soll den Sinn haben, Abbauprodukte, die durch die fehlende Nahrungszufuhr sich zu langsam oder kaum noch durch den Darm bewegen und möglicherweise nicht mehr ausgeschieden werden können, „manuell“ zu entfernen. Unterläßt man das, so könnten Zersetzungsprozesse zu Übelkeit führen. Das ist jedoch ein umstrittenes Thema.
Wie reinigt man den Darm? Es gibt Klistiersets zu kaufen („Irrigator“), da füllt man lauwarmes Wasser (0,5 – 0,75L) ein und läßt es in den Enddarm laufen. Dann gibt es fertige Klistiersets mit einem Abführmittel, die machen es einfacher und man braucht keinen Irrigator zu kaufen. Beim Einführen hilft etwas Creme oder Gleitmittel.
Das ist die Reinigung „von unten“.
„Von oben“ kann man mit Abführmitteln reinigen, wie sie auch vor Darmspiegelungen verwendet werden. In Fastenkreisen ist F.X. Passage beliebt oder auch Globance Lavage (scheint nicht mehr erhältlich zu sein). Alternativ Glaubersalz oder Molke.
Meine Erfahrungen? Das Klistier ist schon das Mittel der Wahl, weil es lokal wirkt und man nicht das Abführmittel durch den ganzen Körper „treiben“ muß. Ich weiß von mir und anderen, daß man auch mit nur einer einzigen Darmreinigung durch eine einwöchige Fastenzeit kommt. Aber ich hatte auch schon den Eindruck, daß es mir damit körperlich unwohler geht. Also bleibe ich bei folgendem Vorschlag: Klistier mindestens am ersten und dritten Fastentag.
Nahrungsergänzung: Man liest manchmal, daß man gegen die Übersäuerung des Körpers durch das Fasten ein basisches Produkt nehmen soll, z.B. Basica. Ich habe Basica-Pulver nicht bei jedem Fasten verwendet, aber wenn, dann fand ich es hilfreich. Es gab dann so gut wie keine richtigen Kopfschmerzen mehr.
Was u.U. ebenfalls sinnvoll ist, sind klassische Nahrungsergänzungsmittel, also Vitamine und Spurenelemente. Ich nutze da gern Doppelherz A-Z Complete Depot – eine Kapsel pro Tag.
[Hinweis zu allen erwähnten Produkten: das sind persönliche Empfehlungen, keine Werbung. Ich werde für die Erwähnung der Produkte nicht bezahlt.]
Ich habe diesen Tag mit einem Gewicht von 101,2kg begonnen, also ein Kilo weniger als gestern. Solche „großen Sprünge“ sind zu Anfang normal: der Darm wird entleert, aber es kommt nichts nach. Es werden keine Kalorien zugeführt, andererseits wird Sport getrieben.
Nach gut 200ml Wasser hatte ich spontanen Stuhlgang, so daß ich die Darmreinigung auf den Nachmittag verschoben habe. Diese klappte mit dem „alten, bewährten“ Irrigator problemlos.
Am Morgen habe ich Qi Gong gemacht – ja, ich weiß, da „schulde“ ich noch immer einen Beitrag. Ich habe vor, dies nun täglich mindestens einmal zu machen, so fürs Körpergefühl während des Fastens.
Am Vormittag hatte ich ab und an so ein nervöses Kribbeln im Bauch, vielleicht etwas Aufregung im Hinblick auf die kommende Woche. Von den Füßen stieg etwas Kühle auf, aber dabei blieb es. Der Nachmittag und Abend waren problemlos. Selbst die Kochgerüche aus der Küche haben mich nicht sonderlich tangiert. Es war alles in allem ein guter erster Fastentag nach einer sehr guten Nacht mit fast vier Stunden Tiefschlaf. Ich kann mich daran erinnern, daß der erste Fastentag meist gut verlief, selten mit Kopfschmerzen.
Da mich das jemand fragte: Nein, Bonbons sollte man während des Fastens auch nicht lutschen. Das aktiviert das Verdauungssystem.
Ein Gedanke zu „Fasten 3 – Erster Fastentag“
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