FKK auf Fuerteventura

Anläßlich eines schönen Kurzurlaubs auf der Kanareninsel Fuerteventura möchte ich kurz auf das Thema FKK / Naturismus dort eingehen.

Der Merian-Reiseführer von Izabella Gawin konstatiert kurz: FKK ist verboten, aber Nacktbaden werde toleriert. Verboten ist die Freikörperkultur (im Sinne eines Grundrechtes, sich überall nackt aufhalten zu dürfen), nachdem Spaniens oberstes Gericht die Klage des spanischen Nudistenverbandes abgewiesen hat: es gebe kein Grundrecht auf Nacktbaden. Das bezieht sich aber wohl nur auf einen konkreten Rechtsstreit, in dem die katalonische Kommune Castell-Platja d’Aro Recht bekommen hat und nun an bestimmten Strandabschnitten bis zu 300€ kassieren kann, wenn jemand nackt badet. 

Es gibt jedoch unzählige ausgewiesene FKK-Strände bzw. Strandabschnitte in Spanien und auch das Oben-Ohne-Sonnen ist erlaubt. Spanien galt als katholisches Land eher als rückständig, was das Nacktbaden angeht; das hat sich wohl zwischenzeitlich geändert.

Auf Fuerteventura wird dies offenbar recht locker gehandhabt, was vielleicht auch an der dünnen Besiedlung und den kilometerlangen Stränden liegt: man muß sich nicht ständig „auf die Füße treten“, sondern kann zu ruhigen Strandabschnitten ausweichen. Außer Umweltschützern, die im Naturpark Kontrolle fahren, habe ich z.B. keine Polizei an den Stränden gesehen, wie es aufgrund der Terrorwarnungen an der Costa Blanca der Fall war. So konnte sich ein nackter Mann unter die (angezogenen) Besucher des Leuchtturms von Tostón mischen, ohne daß das jemanden störte.

Es soll auf Fuerteventura dennoch offiziell ausgewiesene FKK-Strände geben, so z.B. die Playa de Cofete und Playa de Ajuy an der Westküste, aber ich habe solche expliziten Schilder nicht wahrgenommen.
Die Webseite Fuerteventura Virtuell (Link 2022 tot) listet „FKK-Strände“ auf, die aber m.E. nicht wirklich explizit so ausgeschildert sind, sondern eben von Naturisten gern genutzt werden. Ähnlich ist das in der wirklich netten, hilfreichen iOS App iSwimNude, die eine globale Datenbank mit Nacktbademöglichkeiten bietet. Für Fuerteventura stecken die roten Pins auf der Karte fast ausschließlich im Norden und dort v.a. im Nordosten bei Corralejo, dann aber auch in der nordwestlichen Ecke beim schon erwähnten Faro de Tostón. Auch im Süden (Südosten) bei Jandía sind Nacktbademöglichkeiten eingetragen.

Man kann auch unter Nacktbaden.de nachschauen, dort gibt es einige Einträge.

Die Dünen von Corralejo scheinen das „angesagteste“ FKK-Areal zu sein, das geht quasi los, wenn man Corralejo in südöstliche Richtung mit Blick auf die vorgelagerte Insel Los Lobos verläßt, vorbei am Gran Naturist Hotel, einem Hotel für Naturisten, wie der Name unschwer erkennen läßt. Ein Paar verließ dieses gerade, als wir vorbeikamen: er war nackt, sie hatte sich einen Sarong umgewickelt. Beide steuerten zielstrebig auf ein Areal mit kleinen Steinwällen zu. Diese Rundwälle aus den schwarzen Steinen bilden kleine „Burgen“, die wohl bei FKKlern sehr beliebt sind, denn alle, an denen wir vorbeikamen, waren mit Nackten belegt (im wörtlichen Sinne). 🙂
(s. 2 Wälle links im Bild, 1 im unteren Bild (Westküste)).

Alles in allem kann man sagen, daß es aufgrund des noch nicht so massiv angelaufenen Tourismus und der Größe der Insel fast unbegrenzte Möglichkeiten zum Nacktbaden gibt.

2 Gedanken zu „FKK auf Fuerteventura“

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