Nach dem Zweiten Weltkrieg, als die FKK-Bewegung sich wieder formierte, gab es noch keine sonderlichen Möglichkeiten zu einem Urlaub in dieser Form außerhalb von Deutschland. Ernst Horst schreibt: „Zum Glück entdeckten die Jugoslawen (…), dass man einem nackten Mann sehr gut in die Tasche greifen kann, wenn man es nur nicht übertreibt. Jugoslawien wurde zu einem Paradies für FKKler. Hier waren die Preise nicht so hoch wie in Frankreich, und die Wellen nicht so kalt wie auf Sylt.“ Horst beschreibt in diesem Zusammenhang den Fotografen Hajo Simmler, der immer wieder zu dieser Insel Koversada im westlichen Istrien zurückkehrte und in der deutschen FKK-Presse darüber berichtete. Er hat wohl auch ein Büchlein (Heft) darüber geschrieben: Koversada – Große Liebe zu einer kleinen Insel. Es erschien 1966 im Verlag Dahnel, einem der typischen FKK-Verlage der frühen Bundesrepublik: 1949 erschien „Sonnenland“, umbenannt in „Sonnenfreunde“, spätestens ab 1970 Marktführer in diesem Zeitschriftensegment laut Horst.
Horst weiter: „Das war ein Inselchen mit einem Pinienwald, wo er (Simmler, Mw.) sein Zelt aufschlagen und in den vorgelagerten Klippen die Fische jagen konnte. Mehr brauchte er nicht.“
Heute ist die „Campsite Koversada“ ein riesiges Areal mit vielfältigen Campingangeboten sowohl auf dem Festland als auch auf der eigentlichen Insel für immerhin bis zu 7000 Camper. Nacktbaden.de vergleicht internationale Angebote, fühlt sich aber in Kroatien in Koversada am wohlsten, weil das Gelände so weitläufig ist. Einer Anmerkung zufolge soll es jedoch seit Übernahme der Anlage durch den Großbetreiber Maistra, dem auch „unser“ Campingplatz vom letzten Sommer gehört, bergab gehen, insbesondere was die Restaurants angeht.
Wir fuhren mit dem Boot am Gelände und auch der eigentlichen Insel Koversada vorbei, als wir einen Abstecher in den Limski-Fjord machten. Auffällig ist tatsächlich das offene Gelände und der sehr felsige Strand, d.h. man steigt über Leitern ins Wasser, was eigentlich gar nicht so schlecht ist, da ich mir beim regulären „Hineinwaten“ oft genug die Beine angestoßen habe. Für kleinere Kinder ist das natürlich nicht so ideal, obwohl es im Areal wohl auch einen (künstlichen) Sandstrandabschnit (vermutlich mit Sardinenfeeling) gibt.
Auf dem ersten Foto sieht man dieInsel (rechts) und die kleine Brücke, die auf sie führt. Dann zwei Fotos von der südlichsten Landspitze des gesamten Areals, zum Schluß noch der Blick auf Vrsar vom Wasser aus.
Hier noch ein wohl schon älterer Werbefilm des Camping-Betreibers.
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