Sauna

Auf einer Seite, die ich so um 2000 herum betrieb, hatte ich begonnen, verschiedene Saunaanlagen, die ich besuchte, zu bewerten. Das lohnt sich natürlich nur, wenn man auch tatsächlich häufiger neue Saunawelten kennenlernt – und das ist bei mir dann im letzten Jahrzehnt doch nicht der Fall gewesen.

Ich fasse hier einfach einmal ein bißchen zusammen:

Die erste Saunalandschaft, die ich kennenlernte, war die Asia Therme in Korschenbroich. Gut gefiel mir seinerzeit, daß Umkleiden und Duschen nicht nach Geschlechtern getrennt sind. Im Zentrum des Innenbereichs befand sich ein Schwimmbecken, ein Arrangement, das ich immer sehr schön finde. Saunaanlagen nur mit Tauchbädern, also ohne Schwimmöglichkeit gefallen mir grundsätzlich nicht. Das Becken innen ist mit einem schön warmen Außenbecken verbunden. Gut gefiel mir die Biosauna im Außenbereich, das Vitarium. Aktuell hat die Asia Therme neun verschiedene Saunas im Angebot.

Im Gegensatz zur Asia Therme machte der Saunapark Kamperbrück eher den Eindruck eines (privaten) Saunaclubs, der immer wieder baulich erweitert wurde. Bei unserem Besuch fiel mir insbesondere die hervorragende Sauberkeit und das große Außengelände ins Auge. Im Innenbereich gab es etwas zu wenig Ruhemöglichkeiten (im Ruheraum durfte auch nicht gelesen werden), dafür war vieles auf Geselligkeit ausgelegt (Restaurant, Wintergarten, Kellerbar(!)). Die familiäre Atmosphäre und das (am konkreten Besuchstag) hohe Durchschnittsalter der Besucher haben mich seinerzeit nicht so angesprochen.

Häufiger war ich im Montemare Rengsdorf, im vorderen Westerwald. Hier gab es etliche Umbauphasen in den letzten Jahren. Lobenswert im Hinblick auf viele andere Saunalandschaften: das große, warme Außenbecken. Sehr schön die Biosauna mit Panoramablick auf das Außenareal, die rustikalen Saunahütten draußen, die Sole-Grotte im neuen Anbau (sehr feine Sache!). Negativ empfand ich den lauten Gastronomiebereich und die Treppe mit (nassem) Teppichboden. Das Wellenbad ist seit einiger Zeit geschlossen, den aktuellen Stand auch bzgl. Modernisierungen im Saunabereich habe ich nicht. Neu ist – in relativer Nähe – das Montemare Andernach.

Verschiedene andere Saunaanlagen habe ich im letzten Jahrzehnt gesehen, z.B. das Tauris in Mülheim-Kärlich, das SaaleMaxx in Rudolstadt, das Caprima in Dingolfing.
Aber wenn man einmal im Mediterana in Bergisch-Gladbach / Bensberg war, dann verblassen fast alle anderen Saunalandschaften, denn die im maurisch-andalusischen sowie indisch-arabischen Stil gebaute Anlage bringt ein Stück Mittelmeer in Bergische Land. Ein Tag reicht nicht aus, um das weitläufige Areal zu erkunden, ja, man verirrt sich gelgentlich. Besonders schön fand ich das Haus der Meditation, auch den Himalaya-Salzstollen. Ich werde bald wieder dort sein und ggf. etwas genauer berichten.

Zuletzt dann noch etwas zu den Schwabenquellen in Stuttgart. Verwinkelte, nach Geschlechtern getrennte Umkleiden mit einem gewöhnungsbedürftigen elektronischen Verschlußsystem der Schränke, das gefiel mir nicht. Im Zentrum der Anlage ist die karibische Badelagune, die an unserem Besuchstag kein Gefühl für Karibik aufkommen ließ: das Wasser war schlicht zu kühl.
Die gesamte Anlage empfand ich als sehr verwinkelt, wir liefen etliche Male im Kreis, um zu vorher gesehenen Orten, Saunen zurückzukommen. Schön die tibetanische Meditationssauna, die kanadische Blockhaussauna im Außenbereich, „nett“ auch der „Südtiroler Hüttenzauber“, eine Sauna mit Après-Ski-Musik. Highlight sicher das isländische Geysirbad, das sehr zum Verweilen einlädt. Positiv fallen die Ruhebereiche auf, wir waren speziell im indischen Relaxarium. Es gibt weiterhin drei Kneipp-Bereiche. Bei unserem Besuch gab es an der Getränkeausgabe längere Wartezeiten. Die Papageien im Innenbereich tragen am Anfang zum Flair bei, später nerven die sehr lauten Schreie eher. Mein Eindruck war ambivalent, tendenziell aber positiv – es war ein erholsamer Tag.

Hier noch – als Nachtrag – ein Artikel des Focus über das richtige Verhalten in der Sauna.

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