Die Luft zum Atmen

„Cold war kids were hard to kill under their desks in an air raid drill“ (Billy Joel, Leningrad)

Ich bin ein Kind des Kalten Krieges, geboren im Jahr des „Summer of Love“, der bald vom Deutschen Herbst abgelöst wurde. Meine Eltern sind Kriegskinder, speziell meine Mutter hat die Evakuierung aus dem Ruhrgebiet aus einem völlig zerbombten Haus erlebt. Im Blick auf meine Großeltern half mir das Buch „Kriegsenkel“, sie und mich besser zu verstehen. Mit Blick auf meine Eltern, nun ja, das ist eine ongoing story. Immer wieder versuche ich, gerade die Ängstlichkeit in ihrem Leben zu verstehen. Eine Kindheit im Krieg, ein wackeliger Frieden mit geteiltem Deutschland, der neu aufkommende Kalte Krieg.

Dennoch bin ich als Kind und Jugendlicher in den 70ern und 80ern normal aufgewachsen, ohne Existenzängste, weil die nukleare Bedrohung zunächst zu groß zum Fassen, dann zu schwer zum Tragen war. Sie wurde ausgeblendet. „The Day After“ zeigte mit eindrucksvollen Bildern, daß das Thema doch nicht weg, sondern nur verdrängt war. „Die Luft zum Atmen“ weiterlesen

Ist eine andere Politik wählbar?

Das Wort „Diktatur“ schwirrt derzeit mehr als sonst im Netz herum, insbesondere wird es von Kritikern der Corona-Maßnahmen der Regierung benutzt, um vor dem Hineinschlittern in einen totalitären Staat zu warnen.
Ist der Begriff berechtigt?

Der Philosoph Karl Popper hat zwei Staatsformen unterschieden: eine, die man durch Wahlen ändern kann, ein zweite, bei der das nicht möglich ist. Der Begriff sei egal, also wie man die beiden nennt, aber die Zweite nenne man gewöhnlich Diktatur oder Tyrannei. „Ist eine andere Politik wählbar?“ weiterlesen