Meißner 2013 – ja, was schreibt man nun?

Das Meißnerlager 2013 als „Fortführung“ des vor 100 Jahren gehaltenen Ersten Freideutschen Jugendtages ist Geschichte.
Hier zunächst ein paar Nachlesen:

Meine Gedanken: Ich habe die ganze Woche mit mir gerungen, ob ich nun etwas dazu schreibe, was ich bzgl. der beiden offiziellen Veranstaltungen auf dem bzw. in der Nähe des Meißner(s) gesehen und gelesen habe. Ich war ja nicht da, obwohl ich es mir lange Zeit durch den Kopf gehen gelassen habe. Im Vorfeld hatte ich verfolgt, wie bestimmte Gruppen ausgeschlossen und ein zweites Event neben dem Hauptlager geplant wurde.

Ich habe aus der Gruppe der Teilnehmer das Stichwort „Kirchentags-Orga“ gelesen, von Leuten gehört, denen um 2 Uhr morgens das Gitarrespielen verboten wurde – nicht, weil sich jemand gestört gefühlt hatte, sondern weil es „2 Uhr“ war; Bilder weckten eher Assoziationen von Mittelaltermärkten oder alternativen Happenings und die Ankündigung „Pfälzer Weinstube“ im Programm hinterließ bei mir fragend hochgezogene Augenbrauen.

Dann las ich im Pfadfinder-Treffpunkt die auf mittlerweile 13 Seiten angewachsene Diskussion, in der es u.a. darum geht, daß der Verleger Götz Kubitschek (Antaios) für ein Stündchen auf Burg Ludwigstein zugegen war (wohl im Zusammenhang mit seinen Töchtern). Die Diskussion nimmt groteske Züge an, v.a. beschuldigt man Veranstalter (RJBH) sowie Burg Ludwigstein, nicht „eingegriffen“ zu haben (so als müsse C&A eingreifen, wenn Kubitschek sich Unterhosen kaufen geht); man sieht die Unfähigkeit der Linken, sich auf offene, freiheitliche Diskussionen einlassen zu können. Deutungshoheit heißt immer nur: unsere Sichtweise, neben der nichts anderes bestehen kann. Ich empfehle nebenbei das aufschlußreiche Buch „Unter Linken. Von einem, der aus Versehen konservativ wurde“ von Jan Fleischhauer.

Doch dann wurde ich heute auf eine Stellungnahme vom Nerother Wandervogel aufmerksam, die das von mir Wahrgenommene in Worte faßt: Die beiden konkurrierenden Veranstaltungen werden als „linke Sozialarbeiterfraktion“ und „Müsli-Fraktion“ skizziert. Ja, das ist pauschal und wird sicher nicht allen beim Hauptlager gerecht, aber es ist für mich nachvollziehbar, wieso die Nerother nicht anwesend waren. Letztlich waren das auch meine Bedenken, als ich eine Wandertour in der ersten Oktoberwoche im Meißner-Gebiet auf das kommende Frühjahr verschob. Hier der Text der Nerother Stellungnahme.

Ich will es dabei belassen, denn ich war nicht da und spreche über das Lager nur vom Hörensagen.