Einleitung und Anreise (CF6)

[Die Seite ist Teil des Berichts über meinen Camino Francés 2015. Dies ist nach den Einleitungsseiten (CF1-5) der erste Teil des eigentlichen Berichts.]

Wer mich in den dreißig Jahren zwischen ungefähr 1985 und 2015 kannte, der würde mich schwerlich auf dem Jakobsweg in Spanien vermutet haben, denn das war nun in keiner Weise mein Lebensthema in religiöser Hinsicht.

In Kürze: ich bin in einem ausgesprochen katholischen Elternhaus aufgewachsen, habe seit ungefähr dem zwölften Lebensjahr bemerkt, daß mich auch Pantheismus und Naturreligion interessieren, war dann lange Jahre mit dem (Theravada-)Buddhismus beschäftigt, bevor die „neuheidnische Komponente“ wieder in den Vordergrund rückte und ich mich intensiv mit der Religion der Germanen befaßte. Daraus entstand ein umfangreiches Internetprojekt, eine Pionierleistung im deutschsprachigen Netz, die heute noch von einer anderen Person ausgebaut wird; daraus folgten eine langjährige Vereinsmitgliedschaft, die Teilnahme an Gruppenritualen, eigene Ritualgestaltung zur Geburt bzw. Namensgebung meiner Söhne, der Hochzeit mit meiner Frau und so weiter. Ich hatte „gefunden“… „Einleitung und Anreise (CF6)“ weiterlesen

2020

Ein frohes neues Jahr den Lesern meines Blogs!

Wo geht es hin, was wird hier passieren? Zunächst einmal war die Israelreise im Oktober 19 überwältigend. Ich weiß noch nicht genau wie und wann, aber ich werde dazu Inhalte hier einstellen.

Zunächst aber habe ich beschlossen, meinen Bericht vom Jakobsweg 2015 hier im Blog mit je einem Beitrag pro Tag einzustellen. Dazu hatte ich hier schon kurz geschrieben, daß ich mir noch unsicher bin, ob ich ihn hier einstelle oder nicht. Jetzt aber denke ich, daß auch andere davon profitieren sollen.

Letztlich steckt in dem Entschluß aber auch Vorfreude drin, denn in diesem Jahr geht es auf die ersten 200km der Vía de la Plata. Mein jüngerer Sohn und ich starten Anfang des Sommers in Sevilla und pilgern ca. 200/250km nach Norden. Ich bin sehr gespannt…

Neben Camino-Bericht und Israelreise brauche ich wahrscheinlich gar nicht mehr allzuviel zusätzlich zu planen. Für März habe ich nun die ebenfalls schon angesprochenen Schweigeexerzitien im Kapuzinerkloster Irdning in der Steiermark fest gebucht. Ich bin sehr gespannt, wie sich die 10 Tage beim zweiten Mal anfühlen werden.

Möglicherweise steht Ende des Jahres noch eine Reise nach Marokko an, die aber noch nicht geplant / konkret ist.
Letztlich will ich nicht zuviel versprechen, weil ich mich dann selbst unter Zwang setze, das Blog füllen zu müssen. Ich glaube, es ist eher Beständigkeit notwendig, das heißt auch, die Inhalte der letzten Jahre kontinuierlich anzubieten.

Nachtrag Mai 2021:
Tja, alles nix jeworden. „Dank Corona“ wurden die Flüge zur Vía de la Plata storniert; zum Glück habe ich verspätet im Dezember 20 das Geld dafür zurückbekommen. Natürlich war auch nichts mit Marokko. Kurz hatten wir im Mai 20 überlegt, im Herbst nach Griechenland zu fliegen, aber aufgrund der unklaren Corona-Situation wollten wir nicht noch mehr Geld verlieren. Eine Buchung für September, Südfrankreich, St. Cyprien, mußten wir stornieren, weil die gesamte Gegend in den Lockdown gegangen war…

Packliste, Ausrüstung (CF4)

[Die Seite ist Teil des Berichts über meinen Camino Francés 2015.]

Ich stelle hier meine praxiserprobte Packliste für eine Pilgerreise auf dem Camino Francés (ca. 800km, orientiert an Frühjahr bzw. Herbst) vor.

Zunächst einmal bitte ich um Beachtung des Copyrights: Ich habe die Liste selbst zusammengestellt (natürlich nach etlichen Vorlagen und mitverfolgten Diskussionen in Foren, letztlich dann in der Praxis modifiziert) und erbitte die Copyright-Angabe, wenn die Liste anderweitig verwendet wird.

Hier die Liste im PDF-FormatPackliste Camino Francés (Autor: V. Wagner, Lebensreform.Blog / Version 2.0, Stand: März 2017)

Noch ein paar Erläuterungen:  „Packliste, Ausrüstung (CF4)“ weiterlesen

Pilgerausweis und Compostela (CF3)

[Die Seite ist Teil des Berichts über meinen Camino Francés 2015.]

Wer am Ende der Pilgerreise in Santiago de Compostela eine Urkunde, die Compostela, erhalten will, der muß seine Wege dokumentieren, wozu ein Pilgerausweis dient, die Credencial. Für die Compostela muß man nachweisen, daß man als Fußpilger mindestens die letzten 100km zu Fuß bis Santiago gelaufen ist (oder auch per Pferd), bei Radpilgern sind es 200km. Der Nachweis erfolgt per Stempel, den man in Herbergen, Kirchen, Cafés usw. erhält.

Der Pilgerausweis wird von der Kathedrale von Santiago herausgegeben; man bekommt ihn in den größeren Orten am Weg, in den typischen Startorten (St. Jean…), aber auch von den jeweiligen Jakobusgesellschaften im Heimatland. Meinen Ausweis erhielt ich von der Deutschen St.-Jakobus-Gesellschaft. Er ist mit meinen Daten ausgefüllt und enthält als ersten Stempel den der Gesellschaft – der nächste Stempel würde dann im Pilgerbüro von St.-Jean-Pied-de-Port hinzukommen – oder in der Heimatpfarrei, wenn man dort verabschiedet wird. „Pilgerausweis und Compostela (CF3)“ weiterlesen

Vorbereitungen (CF2)

[Die Seite ist Teil des Berichts über meinen Camino Francés 2015.]

Spanisch:
Es wird empfohlen, ein wenig Spanisch zu lernen, wenn man auf dem Camino Francés unterwegs sein will. Nicht nur finden die Einheimischen es schön, wenn man ein paar Worte in ihrer Sprache sprechen kann, es gibt auch kleinere Dörfer, in denen man mit Englisch nicht wirklich weit kommt. (Und wo auch niemand auf einen 50€-Schein rausgeben kann…)
Nachdem ich vor 20 Jahren bereits gut 2 Jahre lang Spanisch gelernt hatte, griff ich dies nun wieder auf, merkte aber bald, daß ich mit „Selbstlernen“, also konkret dem Langenscheidt-Kurswerk „Spanisch mit System“ nicht weiterkam. Das Lernen geht dabei oft im Alltagsstreß unter, so daß ich mich bei der hiesigen VHS für einen Anfänger-Kurs anmeldete, den ich dann zwei Semester lang besucht habe. Dieser Kurs gab mir noch einmal die – v.a. auch praktischen – Grundlagen, um in einfachen Situationen sprechen zu können. Zum Austausch über die Weltpolitik (Taxifahrer in Santiago: Was denken Sie über den VW-Abgasskandal? Ich: No puedo decirlo en Español…) reichte es natürlich nicht.
Nach dem Jakobsweg habe ich mit dem schönen Audio-Kurs von Academia España (ein weiterer toter Link im Jahr 2022) weitergemacht, einem reinen Sprach-Kurs – auf die Schrift wird nicht eingegangen.

Schuhwerk: Auf Bildern vom Jakobsweg aus den 80ern dominieren oft noch schwere Wanderschuhe, während man heute gern auch in Flipflops unterwegs ist. Doch was ist für mich richtig? Das galt es herauszufinden. Hier ließ ich mich leider etwas von den Diskussionen in den Foren beeinflussen hin zu leichten, halbhohen Schuhen. Die dann gekauften Keen Marshall Mid (links im Bild) waren ein totaler Reinfall: Zum einen hält die Membran nicht, was versprochen wird, so daß ich selbst bei kühlen Temperaturen feuchte Füße bekam, zum anderen konnte ich für mich herausfinden, daß ich definitiv nicht mit so weichen, flexiblen Sohlen 800km gehen könnte. „Vorbereitungen (CF2)“ weiterlesen

Camino Francés 2015 (CF1)

[Die Seite ist Teil des Berichts über meinen Camino Francés 2015. Es ist die erste Seite.]

Erstmals berichtete ich am 5.5.14 im alten Blog über meine Absicht, mich auf den Jakobsweg zu begeben, genauer: auf die letzten ca. 800km von Südfrankreich (St.-Jean-Pied-de-Port) durch Nordwestspanien bis nach Santiago de Compostela, wo der Legende nach der Apostel Jakobus (der Ältere) bestattet sein soll. Geplant hatte ich diese Pilgerreise ab Ende 2013; mir macht es nämlich großen Spaß, Reisen lange im voraus zu planen – da kann ich richtig drin aufgehen. 🙂

Warum Camino Francés? Weil es der klassische „Hauptweg“ ist. Deshalb, als erste Beschäftigung mit dem Phänomen der Jakobswege, sollte am Anfang der „Klassiker“ stehen.
Warum überhaupt einen „christlichen Pilgerweg“ gehen? Nun, das erste Mal kam ich mit dem Jakobsweg oder „Camino“ durch das Buch von Hape Kerkeling, „Ich bin dann mal weg“, in Kontakt (Kerkeling 2007). Als es 2006 erschien, war ich noch in einer Naturreligion aktiv, dennoch faszinierte mich schon immer das spirituell motivierte, auch meditative Gehen / Wandern / Pilgern als konkreter Ausdruck von Religion. Letztlich ließ ich ungefähr das Schlußviertel des Buches aus, weil mir Inhalt, Schreibstil, Kerkelings eigener Anspruch ans Pilgern nicht zusagten. Aber der Gedanke ruhte in mir. „Camino Francés 2015 (CF1)“ weiterlesen