Thema Covid-19 hier im Blog (2020-2021)

Einer  der Gründe für die Löschung des Blogs im Frühwinter 2022 war, daß ich mich am Thema Covid-19 „festgefressen“ hatte. Ich warf gefrustet zuviele kleine Schnipsel ins Blog und verwässerte das eigentlichen Thema. Hinzu kam der Frust über mein „Einknicken“ hinsichtlich der Gentherapie. Ich will / muß das Kapitel abschließen, daher hier eine Auflistung der nicht gelöschten, z.T. überarbeiteten Beiträge zum Thema:

Erstmalig ging ich in "Corona-Virus und Lebensreform" im April 2020 eher jovial auf die Frage ein, wie die historischen Lebensreformer wohl auf Corona reagiert hätten - Stichwort: "Alltagsmaske" als Reformkleidung. Ich konnte nicht vorhersehen, was folgen sollte. 
Das Nachdenken über das "Verlorne Jahr" (September 20) war dysphorischer: 2020 fühlte sich wie ein verlorenes Jahr an, v.a. wegen ausgefallener Reisen, und mir fehlte die Perspektive: Wann "geht" Covid-19 wieder? Was kommt dann?
Sodann fragte ich im November 2020, ob überhaupt "eine andere Politik wählbar ist". In diesem Land fühlte es sich nach Meinungsdiktatur an. Mittels Lockdown soll Gehorsam antrainiert werden, was beim sprichwörtlichen deutschen Untertanengeist einfach sein dürfte.
In "Die Luft zum Atmen" thematisierte ich im gleichen Monat, wie die Wut zur Angst wird, wie sich die Frage nach einem Impfzwang in den Vordergrund stellte. Wie würde ich in meinem Berufsfeld weiterarbeiten können, wenn ein Impfzwang käme? Das Gefühl, "das ist nicht mehr mein Deutschland", überwog.
Unter dem Titel "Corona-Finale" sprach ich im Dezember 2020 von surrealen Umständen, von Fassungslosigkeit angesichts dessen, was ich beobachtete. Ich fragte überspitzt, ob wieder die Zeiten kämen, in denen morgens früh anonyme, abgedunkelte Autos Nachbarn "abholten", um sie zur Zwangsimpfung zu fahren. Gab es zuvor in der Bundesrepublik eine übergriffigere Regierung?

Zentral ist für mich der Text von Juni 2021 "Corona - ich bin raus! Ein kleines Manifest..." Ich fragte, worauf ich mich ausrichten müsse in "Zeiten der Pandemie" - auf das "gute Leben", Reisen, wenn es möglich ist, die Religion.

In "Wartet, bis der Herbst kommt" klang ich sehr desillusioniert, sprach von den Daumenschrauben - und kurz darauf mußte ich im September 21 eingestehen: Ich habe kapituliert. Aus verschiedenen Überlegungen und Zwängen heraus habe ich mich für die "Gentherapie" entschieden/entscheiden müssen(?). Eine große private Niederlage.

Daß ich nach zwei Gentherapie-Spritzen 2021 bereits im Frühjahr 2022 nicht mehr ohne Zusatz-Test im Fitneß-Studio trainieren oder im Gesangverein singen durfte, darüber habe ich gar nicht mehr geschrieben. Es war dann alles gesagt. Aber jeden einzelnen Tag – auch heute noch – denke ich an meine Kapitulation mit einer Spannbreite zwischen Verwunderung und Selbstverachtung.

Note to self: Wenn das nächste Virus da ist, lieber Themen sammeln und dann wenige, längere Artikel mit fundierten Aussagen schreiben.

Es gibt keine dritte Lebensreformbewegung

Ende 2021 wurde ich auf die beiden Autoren Speit und Greiner aufmerksam, weil ich Nachrichten auf das Stichwort Lebensreform filtere. Plötzlich war da die Rede von den Querdenkern, den Coronaprotesten – und der Herkunft aus der Lebensreformbewegung. Speit propagiert eine „dritte Lebensreformbewegung“, also die klassische Epoche erweitert um die Alternativbewegung der 70er/80er Jahre. Greiner greift das auf, sieht aber statt drei Wellen eher eine ungebrochene, typisch deutsche „Traditionslinie“ von der Romantik über die Nationalsozialisten und Querdenker hin zu künftigen Mono-Gesellschaften und Blut-und-Boden-Staaten. (Beide Links gehen zu meinen Eindrücken von diesen Büchern.)

Zugegeben: ich war vor den Kopf gestoßen, fühlte mich angegriffen. Ich beschäftige mich lange mit der Lebensreformbewegung, sie ist mir lieb und wichtig geworden. Natürlich weiß ich um die völkischen Elemente, Rassegedanken und ähnliches – das war aber kein Schwerpunkt in meiner Beschäftigung mit der Lebensreform. Ich habe Surén und Ungewitter im Regal stehen, aber das ist nicht „meine Literatur“, wenn ich an Lebensreform denke. Nehmen wir als Beispiel den Naturismus: mich interessiert die Körperkultur, das gute, sportliche Leben, der Einklang mit der Natur. Gar nicht interessiert mich, ob solche sportlich geformten Körper dann für „rassereine“ Nachkommen stehen. Ist nicht mein Thema.

Und hier kommen nun zwei Autoren, die die Lebensreform auf rechts drehen und sie quasi als Sprungbrett sehen: Wie auch immer man springt, mit Drehung oder rückwärts oder kopfüber – man landet immer im Sammelbecken „Querdenker“ = Rechtsextremismus.  „Es gibt keine dritte Lebensreformbewegung“ weiterlesen

Greiner – Die Diktatur der Wahrheit

Auf meinem Lesetisch liegt Greiners „Wahrheit“, ein vom „Inflationsheiligen“ Ludwig Christian Häusser genommener Titel. In die Hand genommen, weggelegt, wieder angelesen, zurück ins Regal gestellt. Ach komm, da muß ich doch mal durch.
[Erste Auflage 2022, Taschenbuch, Tropen-Verlag]

„Greiner – Die Diktatur der Wahrheit“ weiterlesen

Üb immer Treu und Redlichkeit – nicht

Schaut man sich den Umgang der Politik mit dem Ukraine-Krieg an, werden einem die Parallelen zu dem mit der Corona-Pandemie deutlich. Bei Corona war es von Anfang an Panikmache über jedes realistische Maß hinaus, bis man an einem Punkt war, an dem nur noch (gesichtswahrende?) „Flucht nach vorne“ möglich war. Anfang 2021 wußte kein Politiker, wie die Impfung wirken würde, trotzdem wurde der „kleine Pieks“, der die Freiheit zurückbringe, angepriesen, als wäre das der einzige Weg der MENSCHHEIT, um überleben zu können. Im Frühherbst wurde deutlich, daß die Impfung nicht vor eigener Ansteckung und Weitergabe des Virus schützt – trotzdem wurde das „Boostern“ zum bestimmenden Thema des Winters nach dem fraglichen Motto „viel hilft viel“. Menschen wie ich, also mit gerade erst durchgeführter Doppel-Gabe der Substanz aus der Goldgrube in Mainz, waren bald solche zweiter Klasse. Mit „Booster“ durfte man in meinem Fitnessstudio ohne Test und Maske trainieren, aber ohne diesen dritten „Schuß“ ging alles nur mit Test, also mit einer gewissen Hürde, die medizinisch in keiner Weise zu begründen war – es war eben einfach nur ein Druckmittel. „Üb immer Treu und Redlichkeit – nicht“ weiterlesen

Gemeinschaft?

Ich habe in den letzten Jahren einige Zäsuren vollzogen, was meine Beteiligung an Gemeinschaften angeht. Ich habe z.B. die aktive Mitgliedschaft in zwei Brauchtumsvereinen hier vor Ort aufgegeben. Dies vor allem nach der für mich relevanten Fragestellung, wie weit ich mich „verbiegen“ muß, um Teil einer Gemeinschaft sein und bleiben zu können. Verbiegen ist hier v.a. auch als unterordnen unter Autorität zu verstehen (oder vermeintliche Autorität oder „Großschwätzertum“). „Gemeinschaft?“ weiterlesen

Speit – Verqueres Denken (Kurzrezension)

„Der Neger hat also ein starkes Triebleben.“

Auf Seite 167 (des Kindle-eBooks) zitiert Andreas Speit Rudolf Steiner, nachdem er sich schon seitenlang über Anthroposophie, Homöopathie, Waldorfschulen, die Akasha-Chronik und Blavatskys Geheimlehre ausgelassen hat.
Was hat eine person of color und ihr mutmaßlicher Trieb nun mit den Querdenkern und Coronakritikern zu tun? Tja, das ist schwer zu sagen. Es ist das Ergebnis einer artistischen Verknüpfung von nicht zusammenhängenden Dingen…   „Speit – Verqueres Denken (Kurzrezension)“ weiterlesen

Die letzte Chance der Kirche – vertan.

In der vergangenen Woche war ich am Freitagabend in unserer Kirche – zusammen mit nur sieben weiteren Personen. Ich saß ganz allein im rechten Mittelschiff, die anderen auf der linken Seite. Ein Schönstatt-Pater, Kooperator unserer Gemeinde, hat die Messe gehalten. Er predigt am Freitagabend nicht, erklärt aber meist den Tagesheiligen und bezieht diese Frau oder den Mann in die Gebete und Fürbitten mit ein. Regelmäßig wird für die verfolgten Christen gebetet, war mir gerade diesen Priester sympathisch macht.
Auch in unserer Gemeinde ist die Messe zu einem Streaming-Event geworden. Ein Onkel, der am Wochenende zuvor die Messe am Sonntagmorgen besucht hatte, sagte, auch da sei es eher leer gewesen. „Die letzte Chance der Kirche – vertan.“ weiterlesen

3 n.Cor. – „Frohes“ Neues Jahr!

Die Meldungen zum Thema Nr. 1 reißen nicht ab. Ich habe eine Bild-Text-Kollage der Weihnachtsfeiertage im Kopf. Da sind Kinder mit Schildern, die Demo spielen und skandieren: „Laßt euch impfen!“ Da ist der Kölner Dom, aber kein Ausschnitt aus der Christmette, sondern die „Impfaktion im Dom“. Da ist die massive Kluft zwischen den beruhigenden Aussagen zu „Omikron“ aus Südafrika und auf der Basis erster Studien, andererseits der Panikmache in Deutschland. Da sind die Eindrücke von der Zensur: Reitschuster aus der Bundespressekonferenz ausgeschlossen, der Virologe Streeck von seiner Lehrtätigkeit; das Videoangebot der „Achse des Guten“ (H. Broder) komplett von YouTube zensiert. Da ist der Begriff der „kleinen Richterlein“, geäußert vom Präsidenten des Weltärztebundes (!), der einem Angst und Bange macht um das Demokratieverständnis solcher Funktionäre. Und dann noch ein Bild von gestern: der Polizeisprecher einer süddeutschen Stadt, der von „eingefangenen Spaziergängern“ spricht…
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Ich habe kapituliert (Covid-19)

Mein „Kampf gegen Windmühlen“ ist zu Ende, ich habe mich in die Reihen der „Guten“ eingereiht und bin nun mit Comirnaty behandelt. Why?!

Drei Gründe waren es, die mich dazu bewegt haben. Ich bin nach wie vor gegen diese Impfung genannte Gentherapie, habe mich aber nach langem Kampf mit mir dafür entschieden, weil…

  1. es mein professionelles Selbstverständnis nahegelegt hat. Ich arbeite im Bereich von Sozial- und Gesundheitswesen, betrete immer wieder Pflegeeinrichtungen und Krankenhäuser. Ich möchte gute, professionelle Arbeit leisten. In den letzten Monaten ist die Überzeugung gereift, daß in diesem Beruf die Impfung „dazugehört“. Das sage ich ungeachtet der „Impfdurchbrüche“, der möglichen geringen Wirksamkeit der Impfung; es geht um das Zeichen: ja, ich bin geimpft, ich mache meine gute Arbeit auch unter Corona-Bedingungen weiter – und habe mit Impfung Zugang zu den genannten Einrichtungen.

  2. ich meinen 87jährigen Vater versorge mit Besuchen mindestens jeden zweiten Tag. Er ist seit dem Frühjahr mit dem gleichen Impfstoff geimpft. Wenn an den Unkenrufen kritischer Ärzte bzgl. ADE (Antibody dependent enhancement) etwas dran ist, könnte es sein, daß mein Vater für eine Erkrankung anfälliger ist, die ich wiederum als Ungeimpfter möglicherweise leichter übertragen könnte. Meine Impfung sehe ich daher auch als Schutz meines Vaters.
    Mir ist bewußt, daß man das auch umdeuten kann: Bei mir könnte ADE zu einer leichteren Ansteckung führen, was ich dann auch übertragen könnte… Aber, wie meine Frau immer so schön sagt: Einen Tod stirbt jeder.“

  3. es auch partnerschaftliche Aspekte gab. Meine Frau hat sich vor mir impfen lassen. Es stand ein gemeinsamer Urlaub an, der nach Möglichkeit ins Ausland führen sollte. Das wäre bei den Verschärfungen in D / FR / I ab Sommer 2021 nicht möglich gewesen – oder nur gegen ständige Vorlage von z.T. im Ausland teuren Tests…

  4. ich merkte, daß mir die intensive Beschäftigung mit Corona nicht gut tut, s. auch das Thema „Zukunftsangst“ in diesem Beitrag. Ich habe mich von März 2020 an lange genug aufgerieben mit diesem Thema, mit der Agitation auf Facebook oder im Bekanntenkreis. Es zieht mich runter. Die Impfung war nun auch (k)ein Ausweg aus diesem Dilemma – und ja, das ist ein billiger Grund, aber einer, der – lebensreformerisch – unter Seelenhygiene fällt. 

Alles keine zwingenden Gründe, wird der mitlesende „Querdenker“ sagen. Ja, aber für mich war diese Entscheidung zu treffen und ich habe sie dem Prinzip nach „gegen meine Gesundheit“ getroffen, so wie jedes Glas Wein eine solche Entscheidung bedeutet. Damit muß ich nun leben. Und ja, es fühlt sich nach Kapitulation an. 
Meine Aussagen in meinem „kleinen Manifest“ sind damit nicht überholt. Meine Gesellschaftskritik und v.a. die Kritik am Umgang mit Covid-19 besteht weiter. 

Corona – ich bin raus – ein kleines Manifest

In einem später gelöschten Beitrag hatte ich erwähnt, daß ich im Sommer 21 einen Artikel mit den wichtigsten Notizen aus meinem privaten Corona-Dokument (ca. 35 Seiten bis zum Abbruch der Aufzeichnungen) verfassen würde.
Werde ich nicht. Warum? Das will ich hier erklären. Es wird etwas länger, bear with me.

Diese Gesellschaft hat sich m.E. unter dem Einfluß der „Corona-Pandemie“ schneller negativ verändert, als das bislang der Fall war – das Virus als Katalysator. So ist z.B. das Gendern bis in die Nachrichten und amtliche Mitteilungen der Landesregierungen vorgedrungen, aber es reicht nicht aus: der „wokeism“ ist hinzugekommen – und Bahlsen hat „Afrika“ umbenannt. Kein Lebensbereich bleibt von der Fremdbestimmung und Gesinnungskontrolle ausgenommen. „Mentale Milieuschädigungen“ nennt das Peter J. Brenner bei Tichy – und sagt „Kein Mensch, der sich im Alltag, im Beruf und der Familie, bewähren muss, kann auf solche Gedanken kommen.“

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