Im Frühjahr 2010 schrieb ich im alten Blog, daß es im Sommerurlaub nach Fischland / Darß / Zingst gehe, der beliebten Ferienregion an der Ostsee auf der Halbinsel im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft. Diese Ecke Deutschlands hatte ich bereits bei einem Rügen-Urlaub 2000 schätzen gelernt. Damals war ich alleine im März für zwei Wochen in Sellin und habe die gesamte Insel erkundet. Nur Baden war eher etwas für „Iron Men“. „Fischland – Darß – Zingst“ weiterlesen
Schlagwort: Darß
The Art of Stone

Nach der Rückkehr vom Darß (2010) hatte ich mir aus Steinen und Treibholz so eine Art „Mini-Zengarten“ für den Schreibtisch gebaut. Später hatte ich noch Sand von der Nordsee hinzugefügt.
Jetzt habe ich auf Steine gewechselt, die ich aus Dänemark mitgebracht habe, von der Küste Westjütlands. Zu den Dimensionen im untenstehenden Bild: Der unterste Stein ist ca. 15cm im Durchmesser.

Nachtrag 2021: Die untere Steinpyramide steht seit Jahren im Garten. Während die drei unteren Steine jedem Sturm trotzen, fällt der obere, kleine immer wieder runter – und wird erneut aufgelegt.
Als die Nackten an die Ostsee kamen (TV)
In der Reihe „Unsere Geschichte“ sendete der NDR am 10.8.11 eine 45minütige Dokumentation über – hauptsächlich – die FKK-Bewegung in der DDR an der Ostsee, allerdings mit kleinen Abstechern zum Motzener See und zum „West-FKK“, das ein wenig blaß und „vereinstümelnd“ dargestellt wurde. Der Film lebte v.a. von den plastischen Schilderungen der heute schon etwas älteren Herren, die seinerzeit Prerow unsicher gemacht haben, und natürlich dem 8mm-Filmmaterial.
Prerow, der FKK-Zeltplatz in den Dünen auf dem Darß, wurde besonders erwähnt. Aus den Beschreibungen ergab sich das Bild eines unpolitischen Badelebens v.a. jüngerer Leute: der FKK-Zelturlaub an der Ostsee sei wie das Leben in einer „Kommune“ gewesen. Gegen Spanner ging man vehement vor, entriß ihnen die Filme, allerdings filmte man sich selbst, was offenbar toleriert wurde. Sexualität sei öffentlich kein Thema gewesen, was jedoch abends in den Dünen passierte, sei Privatsache gewesen. Ein Protagonist meint, viele Ehen seien Folge eines Kennenlernens am Ostseestrand; ebenso seien viele Kinder in Prerow gezeugt worden.
West-FKK kommt leider nur in Aufnahmen von einem geschlossenen Gelände fern des Meeres vor. Man sieht v.a. ältere Menschen, es wird auf den Nachwuchsmangel hingewiesen. In der direkten Gegenüberstellung wirkt das ein wenig einseitig (so ein wenig „DDR-zwangsnostalgisch“), obgleich ich glaube, daß das von den Machern, Matthias Vogler und Gudrun Brigitta Nöh, nicht unbedingt so beabsichtigt war. Denn daß FKK auch im Osten nicht mehr die Anhängerschaft wie vor 30-40 Jahren hat, ist Fakt.
Unter den seltenen FKK-Dokus im Fernsehen ist dies eine der besseren.
Paul Müller-Kaempff u. die Künstlerkolonie Ahrenshoop
Künstlerkolonien gab es viele um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert, so auch in Ahrenshoop im Raum Fischland-Darß an der Ostseeküste. Ingrid Schreyer stellt diese Kolonie, die vom Maler Paul Müller-Kaempff sowie anderen Künstlern gegründet wurde, in einem kleinen, querformatigen Büchlein (ungefähr DinA6) vor. Sie beginnt mit allgemeinen Worten zur (naturalistischen) Landschaftsmalerei, stellt ausführlich die Entwicklung vor, die zur Gründung der französischen Künstlerkolonie Barbizon führte, beschreibt den Umbruch zum Impressionismus, das Entstehen der Kolonie Pont-Aven in der Bretagne. Müller-Kaempff war zunächst nur zu Sommerurlauben in Ahrenshoop, erst 1892 beschließt er, ständig dort wohnen zu bleiben. Er gilt als Begründer der Kolonie, obwohl die aus Berlin stammende Malerin Eva Stort sich schon ein wenig früher dort niedergelassen hatte. „Paul Müller-Kaempff u. die Künstlerkolonie Ahrenshoop“ weiterlesen