Wenns Greinert und Speit

Im Dezember 2021 schrieb ist erstmals über zwei Journalisten, die aktuell die historische Lebensreform aufgreifen, um die coronakritische Querdenker-Bewegung zu diskreditieren: Andreas Speit und Steffen Greiner. Hier kam ich darauf kurz noch einmal zurück, bevor ich die Kurzrezension für Speits Werk schrieb.

Bei Greiner ist das schwieriger, weil sein Buch so vielschichtig und gut recherchiert ist, daß ich mir Zeit nehmen muß. Ich weiß jetzt schon: aus diesem Werk ziehe ich, bei aller möglichen Kritik, mehr Gewinn als aus Speits. Die Bilder sind stark und wirkmächtig: die umherziehenden „Inflationsheiligen“ mit ihren Gefolgsleuten, die Wanderprediger, die heute „gegen Corona“ auf den Straßen „spazierengehen“.

Nachtrag Mitte August 22: Hier war es in den letzten Monaten ruhig, und ich habe keine Lust, das Buch jetzt zu lesen. Von daher verzögert sich die Rezension auf unbestimmte Zeit. Will mir nicht den Sommer verderben.

Nachtrag 29.8.22: Besprechung des Buchs ist fertig. Text oben gestrichen, weil er falsch ist.

Querdenkende Lebensreformer?

Die Lebensreform wird gerade – wie hier schon angesprochen – dazu benutzt, die Querdenker-Szene zu verorten, was auch im Umkehrschluß ein schlechtes Licht auf Bereiche und Personen der historischen Lebensreform wirft.

So schreibt Frau Gutzeit für den Deutschlandfunk über die „ersten Querdenker“, die vor 100 Jahren schon Impf- und Demokratiegegner gewesen seien. (Letzteres durften sie sein – sie lebten in einem Kaiserreich…) Dabei bezieht sie sich auf Steffen Greiners Buch „Die Diktatur der Wahrheit. Eine Zeitreise zu den ersten Querdenkern“. Das Werk (Tropen-Verlag, 2022) ist gerade erschienen, so daß es noch nicht viele Rückmeldungen oder auch Rezensionen auf Amazon gibt.

Kurz zu einem Aspekt des Beitrags: Greiner sehe die Lebensreformer kleinbürgerlich-reformatorisch, die Querdenker als „apokalyptisch-revolutionär“. Damit trifft er eine Unterscheidung, die mir nachvollziehbar erscheint, Frau Gutzeit aber nicht so liegt.

In der Siebenbürgischen Zeitung gibt es immerhin eine „Entgegnung auf Greiner“, die aber auf einen früheren Spiegel-Artikel gemünzt ist und fokussiert auf Gusto Gräser.

Ich hatte in meinem o.e. Artikel angekündigt, über den Jahreswechsel 21/22 Speits „Verqueres Denken“ zu lesen und hier kurz zu rezensieren, bevor ich mich dann mit Greiner befassen wollte. Ich habe Speit gelesen, mich durchgekämpft, aber die Motivation reichte nicht mehr für einen Beitrag hier. Nachtrag: Habe mich zusammengerissen und ein paar Stunden investiert.

Hinzu kommt, daß ich schlichtweg keine Lust habe, für Greiners Buch jetzt 20€ hinzulegen.