oben ohne – unten ohne – Wo führt’s hin?

Als die historischen Lebensreformer die „Hüllen fallenließen“ und nackt badeten oder sich sonnten, war dies nicht per se ein gesellschaftspolitischer Akt, sondern reformatorisches Bemühen um die eigene Gesundheit, um das bessere Leben.

Heute haben wir es mit einer anderen Problematik zu tun. Ich habe bereits hier etwas geschrieben und dabei die Entwicklung im Sinne von Gleichheit und mehr Offenheit bzgl. der Präsentation des eigenen unbekleideten Körpers in der Öffentlichkeit tendenziell begrüßt.

Allein: der große „Oben-ohne-Run“ bleibt aus. The GermanZ zitiert die Sprecherin der Berliner Bäder: oben ohne sonnen war sowieso schon erlaubt. Vereinzelt sieht man Frauen nun oben ohne schwimmen, aber es ist kein großer Trend, und es beschwert sich wohl auch niemand. „oben ohne – unten ohne – Wo führt’s hin?“ weiterlesen

Magazin und Tagung

Zwei kurze Hinweise:

Da ist zum einen das Magazin „Maas – Impulse für ein erfülltes Leben“, interessanterweise mit dem Nachnamen der Inhaberin des „animaa-Verlages“ betitelt. Man möchte Aktionen, Projekte, Menschen vorstellen, die „Mut machen“ und inspirieren. Es geht um das Leben in Harmonie mit der Umwelt und um positive Veränderungen.
Die ersten drei erschienenen Ausgaben haben die Titelthemen „Beruf und Berufung“, „Frauen und Männer“, „Leben und Sterben“.  Im Dezember geht es mit „Individuum und Gemeinschaft“ weiter. Auf „OpenPR“ findet sich noch ein längerer Werbetext, daraus dieses kurze Zitat:
„maas ist ganzheitlich und ökologisch ausgerichtet, konsumkritisch und lebt intensiv den Gedanken der Stärkung durch Vernetzung. Maas fördert Menschen und Projekte und ist prall gefüllt mit Wissen, Inspirationen und Mut-Mach-Geschichten. maas findet bewegende Perlen und Helden/Heldinnen des Lebens und des Alltags. maas ist Lesegenuss für viele, viele Stunden.“

Zum anderen ist das die hier vor längerer Zeit schon einmal erwähnte Tagung des Archivs der Deutschen Jugendbewegung (Burg Ludwigstein), vom 21. bis 23. Oktober 2016, auf die Susanne Rappe-Weber in einem Artikel bei H/Soz/Kult hinweist. Die Tagung steht unter dem Motto:
Avantgarden der Biopolitik. Jugendbewegung, Lebensreform und Strategien biologischer ‚Aufrüstung'“.

Rappe-Weber stellt das Thema kurz vor (19. Jhd., Angst vor Degeneration – sowohl des eigenen Körpers, als auch des Volkes, daher ‚Aufrüstung‘, um ’stark, gesund und rassisch rein‘ zu bleiben), gefolgt vom Tagungsprogramm.