Urlaubspläne 23: Athos und Backpacking auf Kreta

Die Corona-Maßnahmen sind an Ostern ausgelaufen – man soll es kaum für möglich halten… Von den bekannten Maßnahmen – vom Wegsperren der Menschen bis zu quasi-faschistoidem Anprangern Ungeimpfter – hat mich die Einschränkung der Reisemöglichkeiten am meisten getroffen. Wir haben ca. 300€ durch eine Absage in Südfrankreich verloren; der Camino mit meinem Sohn im Sommer 2020 – es war der Beginn der Vía del Plata geplant – konnte wegen gekündigten Flügen nicht stattfinden. Ich stelle das Reisen in diesem Beitrag heraus, ohne den Rest „hintanzustellen“. In meinem kleinen „Manifest“ hatte ich vom Guten Leben gesprochen. In den Wintermonaten habe ich mir in Evernote ein Notizbuch eingerichtet, das genau diese Bezeichnung trägt: Gutes Leben.

Unter Gutem Leben verstehe ich ein Wohlergehen von Körper und Geist. Die Themen sind doch sehr unterschiedlich, aber für mich Facetten des angestrebten Ideals. Neben Epikur  steht eine Konzeption für Work&Travel, neben Anarchismus das Erlernen der griechischen Sprache, neben Minimalismus der für Mai geplante Handpan-Kurs – alles abgerundet von meinen Playlists „Nude on the Beach„, New Age, Notizen zu Ernährung und Reiseplänen. „Urlaubspläne 23: Athos und Backpacking auf Kreta“ weiterlesen

Der letzte Mönch von Tibhirine ist tot…

Mit dem Namen Tibhirine verbinden Menschen, die über das Schicksal der sieben Trappistenmönche in Algerien gelesen haben, eine Tragödie. Alternativ mag mancher auch den außerordentlich sehenswerten Film „Von Menschen und Göttern“ kennen, der die Ereignisse im Kloster Notre-Dame de l’Atlas im Jahre 1996 nachzeichnet, das von der Gründung im Jahre 1938 bis zur Aufgabe 1996 eine wechselvolle Geschichte hatte.
Im Rahmen des 1991 begonnenen Algerischen Bürgerkriegs wurden sieben Mönche (von 9 anwesenden) am 26.3.96 von Bewaffneten der Groupe Islamique Armé entführt. Die sieben Geistlichen wurden ermordet; am 30. Mai 96 wurden ihre Köpfe, nicht aber ihre Körper gefunden. Bis heute ist unklar, ob möglicherweise die algerische Regierung hinter den Morden steht. Domradio erinnerte im vergangenen Mai an die Auffindung vor 25 Jahren.

Zwei überlebende Mönche übersiedelten ins marokkanische Fès, später ins Kloster Midelt, darunter Jean-Pierre Schumacher aus Lothringen, der nun im Alter von 97 Jahren als letzter der neun Mönche von Tibhirine verstorben ist.

Neben dem o.g.  Film empfehle ich wärmstens das Buch von Freddy Derwahl, „Der letzte Mönch von Tibhirine“, ja, im Grunde alle Bücher von Derwahl… 🙂
Der Autor beschreibt seine Kontakte mit Frère Jean-Pierre, den anderen Menschen im kleinen Kloster Midelt sowie seine Eindrücke, die er in Tagebuchnotizen festhielt.
Ostern 1994 schrieb Derwahl vor dem Hintergrund des Osterfestes im Wüstenkloster:

Wenn die Stunde gekommen ist, werde ich als Bettler vor Gott treten, mit leeren Händen, bedeckt mit Wunden. Wir gehen zu Ihm in der Armut, dem Scheitern und dem Tod... Trotz des Versagens im Leben ist es eine Gnade, geboren zu werden, denn auf dem Grunde des Bösen ist jemand. Das Geheimnis des Lebens ist 'Lieben'.