Hoaxilla Podcast: Lebensreform

Ich höre gerne Podcasts, kenne auch Namen bekannter Podcasts, die ich selbst nicht abonniert habe, aber über „Hoaxilla“ bin ich nun erstmalig gestolpert. Es ist ein Projekt aus skeptischer Sicht zum Thema „urban legends“, Mythen und Verschwörungstheorien in Kultur, Medien, Wissenschaft. Betrieben wird er von Alexa und Alexander, einer Ethnologin und einem Psychologen aus Hamburg (mehr Hintergrund bei der Wikipedia).

In Folge 287 befaßt man sich mit der Lebensreformbewegung. Dazu hat man sich den Historiker Ralf Grabuschnig eingeladen, mit dem man wohl früher bereits zu Themen aus dem Bereich Rechtsextremismus und Populismus kooperiert hatte (und der einen eigenen Podcast mit dem Titel „Déjà-Vu Geschichte“ betreibt, wo der Podcast nun ebenfalls online ist). „Hoaxilla Podcast: Lebensreform“ weiterlesen

Fasten 7 – Persönlicher Rückblick

Sechs Fastentage „water only“ liegen hinter mir. Seit vielen Jahren wieder mal der Versuch einer Nulldiät, um einen „Reset“ meiner Ernährungsgewohnheiten zu triggern und Gewicht nach unten zu kicken. In einem Forum las ich heute morgen wieder: „Bloß nicht fasten, um Gewicht zu verlieren! Dafür ist das Fasten nicht gedacht.“ Puh, da hat jemand die Weisheit mit Löffeln gefressen. Ich kann nur sagen, daß Gewichtsverlust und Ernährungsumstellung nach dem Fasten perfekt Hand in Hand gehen.

Was war nun also in dieser Woche?

  1. Ich kam gut in die Fastentage rein und wieder raus.
  2. Wie immer war der erste Tag OK, zweiter und dritter Tag problematisch, was sich diesmal bis in den vierten hineinzog.
  3. Erstmalig das Problem mit dem nicht zur Ruhe kommenden Darm. Unklar ist, ob das etwas mit Basica oder der Vitaminkapsel zu tun haben könnte.
  4. Vollzeitjob und Fasten? Nein. Wieder einmal ist mir aufgefallen, daß das nicht miteinander harmoniert. Ich war z.B. von 8-11 Uhr im Büro und dann kaputt, mußte mich hinlegen. Bei Kliententerminen war ich (ok, manchmal problematisches Klientel vorausgesetzt) angespannt und reizbar.
  5. Die Bewegung, Jogging, hat nicht so geklappt wie gewünscht. Im Gegensatz zu früheren Fastenzeiten habe ich nicht diese Leichtigkeit erlebt, mit der man laufen gehen kann trotz 0-Kalorien.
  6. Die „Corona-Lage“, insbesondere die Scheuklappenmentalität des nicht existenten Gremiums „MPK+M“, hat mich runtergezogen.
  7. Es war leider ein unspirituelles Fasten; meine Religion hat darin keine Rolle gespielt. Das wünsche ich mir anders.
  8. Mit einem Apfel habe ich das Fasten begonnen und auch beendet. Das Ende habe ich wegen einer Grillparty auf den Abend des sechsten Fastentages gelegt. 😉
  9. Stand 2. Aufbautag habe ich 8,1kg abgenommen, d.h. die mäßige Zufuhr von Nahrung hat nicht sofort wieder einen Anstieg mit sich gebracht.
  10. Trotz der Probleme bin ich glücklich, daß ich es über 6 Tage geschafft habe. Ich schaue positiv in die Zukunft, die mit veränderter Ernährung und regelmäßigem Sport ein Verbleib unter 95kg sichern soll.

Fasten 6 – Aufbautage

Die Zahl der Aufbautage bestimmt man als Fastentage dividiert durch 5. Bei meinen sechs Tagen aktuell wären das 1,2 Tage, wobei ich darauf hinweise, daß alle folgenden Tage quasi Aufbautage sind, weil man ja versuchen sollte, die Ernährungsgewohnheiten umzustellen.

Man trinkt weiterhin viel! Am Vormittag kann man einen kleinen, geschälten Apfel essen, am Mittag eine dünne Suppe – also ganz leichte Kost. Auch hier gilt wieder: gut und lange kauen, keine großen Brocken herunterschlucken.
Man wird sich an den ersten beiden Aufbautagen etwas matt fühlen, weil der Körper wieder auf Verdauung umstellt. Das ist für mich eine durchgängige Erfahrung beim Fasten.
Man kann dann aufbauen mit einer gekochten Kartoffel mit Quark, Obst, Schwarzbrot, trockener Käse. Ich habe bislang immer am dritten Aufbautag etwas „Richtiges“ gegessen, z.B. ein wenig Putengeschnetzeltes mit Reis.

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Fasten 5 – Ab dem vierten Fastentag

Jetzt sollte es „rund“ laufen. Der Körper hat gelernt, daß er aktuell nur Wasser und ein paar Vitamine bekommt, damit kommt er zur Ruhe. Der Geist beruhigt sich noch mehr, manchmal habe ich dann das Gefühl, durchs Leben zu schweben oder so in einem positiv empfundenen Tunnel zu stecken, der Ablenkungen ausblendet. Man gehe mal am vierten oder fünften Fastentag in einen Supermarkt und laufe einfach nur durch die Gänge. Nichts kaufen, den Abstand genießen, den Sieg über Begierden. Vor dem Alkoholregal stehenbleiben, vor dem mit Chips und Salzgebäck: Brauche ich nicht – ich gehe wieder! 😉

Bei meinem allerersten Fasten schrieb ich über den vierten Fastentag:

Alles war anders an diesem Morgen! Ich fühlte mich so wohl, unglaublich... Es gab in meinem Leben immer wieder Zeiten, in denen ich eine völlige Trennung zwischen Körper und Geist empfand, wenn ich mich wieder ganz als "Kopfmensch" fühlte. An diesem Tag (und von diesem Tag an) spürte ich eine Einheit, eine Balance zwischen Körper und Geist, wonach ich so lange gesucht hatte. 
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Fasten 4 – Zweiter, dritter Fastentag

Aufpassen! Das sind die Zweifeltage, das sind die Abbruchtage! Bei mir sind regelmäßig die körperlichen Beschwerden (Kopf- und Gliederschmerzen, Müdigkeit, Schüttelfrost) an diesen beiden Tagen am intensivsten. Es kann ein massives Hungergefühl auftreten. Der Körper schreit den Geist an: Sorge für mich, gib mir Essen!

Achtung im Straßenverkehr und an Maschinen: Die Reaktionszeit kann verlangsamt sein. Am besten nicht am Verkehr teilnehmen und in Urlaubszeiten fasten.

Oft fängt es mit kalten Füßen an, es steigert sich zu einem allgemeinen Kältegefühl, das auch – gerade bei (beruflichem) Streß – bis zu Schüttelfrost gehen kann. Abhilfe: Warmhalten, hinlegen, Pause.
Wer Autogenes Training kann: hier sei auf die Wärmeübung hingewiesen – hilfreich!
Sollte es kritisch werden: Schüttelfrost, Herzrasen, Schlappheit, dann kann ein lauwarmes (nicht heißes!) Bad helfen; ich nutze gern die Original-Kneipp Aroma-Sprudelbäder. Und natürlich der Rat: wenn es nicht mehr geht oder bedrohlich wird: Arzt kontaktieren.

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Fasten 3 – Erster Fastentag

Der erste Fastentag ist üblicherweise der Tag, an dem der Körper merkt, daß der Geist etwas mit ihm vorhat… 😉
Es kann sein, daß sich der Kopf „wie in Watte gepackt“ anfühlt; es kann sein, daß sich eine allgemeine Mattigkeit einstellt. Am besten steht man früh auf, geht direkt mal an die frische Luft. Wichtig ist auch, viel zu trinken, weil das das Hungergefühl etwas mildert. Man sollte versuchen, sich abzulenken: Sport treiben, unter Menschen gehen, einen spannenden Film schauen.
Bei mir ist der erste Fastentag in der Regel so ein „Durchlauftag“ – keine großen Probleme, wenig Hungergefühle. Das ändert sich regelmäßig am zweiten und dritten Tag.

Trinken: Auf den Urin achten! Wenn dieser zu dunkel ist, deutlich mehr trinken! Andererseits nicht zuviel trinken, weil der Körper sich auf große Wassermengen einstellt und dann ggf. über Nacht zu viel entwässert (auch mit Toilettengängen in der Nacht). Man muß versuchen, eine Balance zu finden.
Noch einmal zu der Sache mit Suppen, Brühen und Fruchtsäften: Ich halte davon nichts; Buchinger und Lützner empfehlen das. Der Autor Joel Fuhrmann schreibt in „Fasting and Eating for Life“ (St. Martin’s Press, 1995): das Fasten entwickle seine volle Wirksamkeit im Sinne der Aktivierung der Selbstheilungskräfte des Körpers nur dann, wenn man auch auf Suppen und Säfte verzichtet.
Tees, vor allem Kräutertees, die nicht zu stark sein sollten, darf man natürlich trinken.

Noch ein Tip: Auf Körperhygiene achten. Während des Fastens riecht der Schweiß unangenehmer (säuerlich).

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Fasten 2 – Entlastungsstag

Nach der einleitenden Vorbemerkung nun in medias res: Ein oder zwei Entlastungstage (ich hatte hier zunächst fälschlicherweise Entschlackungstage geschrieben) vor dem Fastenbeginn sind sinnvoll. Es sind Vorbereitungs- und „Herunterfahr-Tage“. Statt Mehrzahl bei mir: ein einziger Tag – ich will immer schnell mit dem Fasten beginnen. Ich habe meinen heutigen Vorbereitungstag mit einem Gewicht von 102,1kg begonnen; das prüfe ich immer am Morgen nach dem Aufstehen.

Was tut man nun am Vorbereitungstag?

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Fasten 1 – Vorbemerkung

„Verzicht nimmt nicht. Verzicht gibt. Er gibt die unerschöpfliche Kraft des Einfachen.“
Martin Heidegger

Ich habe zwischen 2000 und ca. 2010 mehrere Male ein Fasten unternommen, bei dem ich zusammengerechnet gut anderthalb Monate ohne feste Nahrung verbracht habe. Ich hatte dazu auf früheren Seiten im Netz einen Info-Text, der aber allein deshalb schon überholt ist, weil keine der darin verlinkten Seiten noch online abrufbar ist. Daher hier eine kurze Vorbemerkung zu einem Fastenvorhaben in den zweiten Augustwoche. Ich will nicht viel mit Quellen belegen, sondern aus meiner persönlichen Erfahrung wiedergeben, was das Fasten für mich bedeutet.

Zum Start doch ein Zitat vom Stern: Fasten heißt „leerer Bauch und satte Seele“. Das habe ich immer gern verwendet, wenn ich Fasten erklären sollte. Ich selbst schrieb im alten Text: „Fasten ist ein hervorragender Weg zu einem gesünderen und spirituelleren Leben. Es schärft die Sinne, klärt den Geist, hellt ihn auf und reinigt den Körper – es bietet eine neue Dimension der Körpererfahrung.“
Fasten, so ein Arzt im Fernsehen, sei früher die „Volkspsychotherapie“ gewesen.
Fasten gilt darüber hinaus als „stärkster Stimulus, um Alterungsprozesse aufzuhalten„, wobei hier schon ein Intervallfasten 16:8 reicht.

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