Der letzte Mönch von Tibhirine ist tot…

Mit dem Namen Tibhirine verbinden Menschen, die über das Schicksal der sieben Trappistenmönche in Algerien gelesen haben, eine Tragödie. Alternativ mag mancher auch den außerordentlich sehenswerten Film „Von Menschen und Göttern“ kennen, der die Ereignisse im Kloster Notre-Dame de l’Atlas im Jahre 1996 nachzeichnet, das von der Gründung im Jahre 1938 bis zur Aufgabe 1996 eine wechselvolle Geschichte hatte.
Im Rahmen des 1991 begonnenen Algerischen Bürgerkriegs wurden sieben Mönche (von 9 anwesenden) am 26.3.96 von Bewaffneten der Groupe Islamique Armé entführt. Die sieben Geistlichen wurden ermordet; am 30. Mai 96 wurden ihre Köpfe, nicht aber ihre Körper gefunden. Bis heute ist unklar, ob möglicherweise die algerische Regierung hinter den Morden steht. Domradio erinnerte im vergangenen Mai an die Auffindung vor 25 Jahren.

Zwei überlebende Mönche übersiedelten ins marokkanische Fès, später ins Kloster Midelt, darunter Jean-Pierre Schumacher aus Lothringen, der nun im Alter von 97 Jahren als letzter der neun Mönche von Tibhirine verstorben ist.

Neben dem o.g.  Film empfehle ich wärmstens das Buch von Freddy Derwahl, „Der letzte Mönch von Tibhirine“, ja, im Grunde alle Bücher von Derwahl… 🙂
Der Autor beschreibt seine Kontakte mit Frère Jean-Pierre, den anderen Menschen im kleinen Kloster Midelt sowie seine Eindrücke, die er in Tagebuchnotizen festhielt.
Ostern 1994 schrieb Derwahl vor dem Hintergrund des Osterfestes im Wüstenkloster:

Wenn die Stunde gekommen ist, werde ich als Bettler vor Gott treten, mit leeren Händen, bedeckt mit Wunden. Wir gehen zu Ihm in der Armut, dem Scheitern und dem Tod... Trotz des Versagens im Leben ist es eine Gnade, geboren zu werden, denn auf dem Grunde des Bösen ist jemand. Das Geheimnis des Lebens ist 'Lieben'.

2020

Ein frohes neues Jahr den Lesern meines Blogs!

Wo geht es hin, was wird hier passieren? Zunächst einmal war die Israelreise im Oktober 19 überwältigend. Ich weiß noch nicht genau wie und wann, aber ich werde dazu Inhalte hier einstellen.

Zunächst aber habe ich beschlossen, meinen Bericht vom Jakobsweg 2015 hier im Blog mit je einem Beitrag pro Tag einzustellen. Dazu hatte ich hier schon kurz geschrieben, daß ich mir noch unsicher bin, ob ich ihn hier einstelle oder nicht. Jetzt aber denke ich, daß auch andere davon profitieren sollen.

Letztlich steckt in dem Entschluß aber auch Vorfreude drin, denn in diesem Jahr geht es auf die ersten 200km der Vía de la Plata. Mein jüngerer Sohn und ich starten Anfang des Sommers in Sevilla und pilgern ca. 200/250km nach Norden. Ich bin sehr gespannt…

Neben Camino-Bericht und Israelreise brauche ich wahrscheinlich gar nicht mehr allzuviel zusätzlich zu planen. Für März habe ich nun die ebenfalls schon angesprochenen Schweigeexerzitien im Kapuzinerkloster Irdning in der Steiermark fest gebucht. Ich bin sehr gespannt, wie sich die 10 Tage beim zweiten Mal anfühlen werden.

Möglicherweise steht Ende des Jahres noch eine Reise nach Marokko an, die aber noch nicht geplant / konkret ist.
Letztlich will ich nicht zuviel versprechen, weil ich mich dann selbst unter Zwang setze, das Blog füllen zu müssen. Ich glaube, es ist eher Beständigkeit notwendig, das heißt auch, die Inhalte der letzten Jahre kontinuierlich anzubieten.

Nachtrag Mai 2021:
Tja, alles nix jeworden. „Dank Corona“ wurden die Flüge zur Vía de la Plata storniert; zum Glück habe ich verspätet im Dezember 20 das Geld dafür zurückbekommen. Natürlich war auch nichts mit Marokko. Kurz hatten wir im Mai 20 überlegt, im Herbst nach Griechenland zu fliegen, aber aufgrund der unklaren Corona-Situation wollten wir nicht noch mehr Geld verlieren. Eine Buchung für September, Südfrankreich, St. Cyprien, mußten wir stornieren, weil die gesamte Gegend in den Lockdown gegangen war…