Naked at Lunch – Sex after Lunch?

Ich habe Mark Haskell Smith’s Ausflug in die Welt der Nudisten (Naked at Lunch) vorgestellt. Natürlich geht er auch auf ein Thema ein, das ich hier im Blog schon angesprochen habe: das Verhältnis von Nacktheit, Erotik und Sexualität. In meinem Beitrag Naturismus und Erotik habe ich herauszuarbeiten versucht, daß beide – die völlige Erotisierung der Nacktheit, wie auch die Enterotisierung – eine Bedeutungsreduktion darstellen (n. Zitat von O. König). Ich ging auf Kleidung ein, die Reize betont und eine erotische Spannung schafft, sprach von der Natürlichkeit der Nacktheit am FKK-Strand, die sexuelle Signale zwar wahrnimmt, sie aber nicht dominieren läßt.  „Naked at Lunch – Sex after Lunch?“ weiterlesen

Naked at Lunch (Buch)

2016-06-20 07.33.06Der Schriftsteller und Journalist Mark Haskell Smith hat sich nach einem investigativen Ausflug in die Welt der Marihuana-Anpflanzer nun zu den Nackten begeben und daraus sein Buch „Naked at Lunch“ gemacht, dessen deutscher Untertitel recht platt konstatiert: „Ein Nacktforscher in der Welt der Nudisten“ – nun ja, sollte er ins Gorilla-Gehege gehen? (Originaler Untertitel paßt besser: The Adventures of a reluctant Nudist.)

Der „reluctant nudist“ ist eigentlich gar keiner, denn auch der „Nacktforscher“ wird erst durch dieses konkrete Projekt zu selbigem. Smith betreibt eine Art „embedded journalism“, er geht an die Nudistenfront und berichtet – nackt, was ihm zunächst schwerfällt. Von daher ist gerade der Anfang des Buches dem Thema Nacktheit vor und mit anderen, Ausziehen, Körperformen, Ansprüche an den Körper, dem Einfluß des Alters gewidmet. Generell wechselt das Werk zwischen verschiedenen Formen des Berichts: es gibt Interviews (ausformuliert, nicht klassisch A: …, B: …), Erlebnisberichte des Autors über eigene Erfahrungen, Aufarbeitung und Präsentation historischer Fakten und Entwicklungen.  „Naked at Lunch (Buch)“ weiterlesen