Die Wochenzeitung „Die Tagespost“ (sic!) erinnerte an den Seelsorger Sebastian Kneipp (1821-1897), einen spätberufenen Pfarrer, aber auch Entwickler einer Gesundheitslehre auf der Basis von Wassertherapie. Mit 31 Jahren erfüllte sich sein Wunsch, Geistlicher zu werden; mit 60 übernahm er die Pfarre Wörishofen. Fünf Jahre später veröffentlichte er sein Buch „Meine Wasserkur“ – das eine Gesundheitslehre auf fünf Säulen propagierte, wovon die namensgebende die Wasseranwendungen waren. Die weiteren Säulen waren gesunde Ernährung, Kräuternutzung, Bewegung und die „innere Ordnung“, letztere der Einklang zwischen Ich, Mitmenschen und Gott.
Kneipp gab seine Sprechstunden zusammen mit Ärzten, um Fehldiagnosen zu vermeiden. Dennoch wurde er, wie auch andere „Wunderdoktoren“ von der „Deutschen Gesellschaft zur Bekämpfung des Kurpfuschertums“ verklagt, wie man bei Kerbs/Reulecke nachlesen kann. Aber die Menschen verbanden offenbar mit einem Heilpraktiker, der eben auch ein „Mann Gottes“ war, eine besondere Anziehungs- und Heilkraft.
Im Innern der Grabkapelle Kneipps auf dem Bad Wörishofer Friedhof liest man den ersten Satz aus dem Vorwort seines Buches:
Als Priester liegt mir vor allem das Wohl der unsterblichen Seelen am Herzen. Dafür lebe ich und dafür will ich sterben.
Bis Oktober 2021 sind Ausstellungen in Bad Wörishofen zu sehen:
- Pfarrer Kneipp & seine Berufung – Pfarrkirche St. Justina
- Pfarrer Kneipp & seine Bienen – Pfarrkirche St. Ulrich
Im Dominikanerinnen-Kloster Bad Wörishofen befindet sich das Sebastian-Kneipp-Museum. Von Dr. Alois Epple gibt es im Jahr 2021 mehrere Online-Vorträge über S. Kneipp, s. auf dieser Seite.