St.-Jean-Pied-de-Port bis Orisson (CF7)

[Die Seite ist Teil des Berichts über meinen Camino Francés 2015.]

Ich wachte früh auf, fühlte mich nach einer Nacht mit schlechtem Schlaf ziemlich geplättet. An einen intensiven Traum in englischer Sprache erinnerte ich mich lückenhaft, in dem eine Frau mir eindeutige Avancen machte, woraufhin ich sie mit einem „Look, I’m married“ barsch abwies. Und trotz der gelungenen Anreise gestern war ich doch irgendwie nervös – ohne Grund, aber das ist wohl etwas, das vielen Pilgern so geht: alles ist neu, eine völlig andere Lebenssituation als die, in der man noch vorgestern steckte. Oder sagen wir: eine neue Rolle im Leben, die Rolle als Pilger, die man noch nicht „spielen“ durfte.
Und dann ist man am Anfang einer Pilgerreise auch noch nicht so auf „Du-und-Du“ mit dem Rucksack. Während man zum Ende hin auch bei völliger Dunkelheit den kleinsten Gegenstand daraus hervorzaubern kann, hat man die Packreihenfolge (nicht fest geplant, sondern sich so ergebend) zu Beginn noch nicht so im Kopf. Vor dem Frühstück packte ich alles zusammen – und plötzlich fehlte etwas. Heute weiß ich nicht mehr, was es war, irgendein kleines Etwas, aber da kam kurz Panik auf… Natürlich lag das Teil „nur“ irgendwo drunter. Also dreimal tief durchatmen… „St.-Jean-Pied-de-Port bis Orisson (CF7)“ weiterlesen