Die Corona-Maßnahmen sind an Ostern ausgelaufen – man soll es kaum für möglich halten… Von den bekannten Maßnahmen – vom Wegsperren der Menschen bis zu quasi-faschistoidem Anprangern Ungeimpfter – hat mich die Einschränkung der Reisemöglichkeiten am meisten getroffen. Wir haben ca. 300€ durch eine Absage in Südfrankreich verloren; der Camino mit meinem Sohn im Sommer 2020 – es war der Beginn der Vía del Plata geplant – konnte wegen gekündigten Flügen nicht stattfinden. Ich stelle das Reisen in diesem Beitrag heraus, ohne den Rest „hintanzustellen“. In meinem kleinen „Manifest“ hatte ich vom Guten Leben gesprochen. In den Wintermonaten habe ich mir in Evernote ein Notizbuch eingerichtet, das genau diese Bezeichnung trägt: Gutes Leben.
Unter Gutem Leben verstehe ich ein Wohlergehen von Körper und Geist. Die Themen sind doch sehr unterschiedlich, aber für mich Facetten des angestrebten Ideals. Neben Epikur steht eine Konzeption für Work&Travel, neben Anarchismus das Erlernen der griechischen Sprache, neben Minimalismus der für Mai geplante Handpan-Kurs – alles abgerundet von meinen Playlists „Nude on the Beach„, New Age, Notizen zu Ernährung und Reiseplänen.
Reisen – andere Länder sehen, aber bei mir inzwischen mit einem Fokus: Ich bin zum Mittelmeerliebhaber geworden. Das Meer, seine Landschaften, die Kulturen, die über Jahrtausende Spuren hinterlassen haben – das alles fasziniert mich ungemein.
Hier im Blog sind einige Beiträge über bisherige Besuche am „Mare Nostrum“ zu finden, z.B. über Kroatien. Ganz im Westen stand ein Urlaub an der Costa Blanca dem Besuch im Osten – Israel 2019 – gegenüber. Nach 2013 kehren wir 2021 nach Kroatien zurück, und im Herbst 2021 besuchten wir Ligurien.
Geplant war für den Winter 22/23 die Fertigstellung der Seiten über unseren Kreta-Urlaub im Frühsommer 2022. Das läßt noch auf sich warten…
Kreta… Diese Insel hat mich in den zwei Wochen, die ich dort verbringen durfte, in den Bann gezogen. Daraus folgt das andere Urlaubsprojekt für dieses Jahr 2023.
Doch kurz zum ersten Projekt: ich werde im Juni der „Mönchsrepublik“ auf dem Berg Athos einen Besuch abstatten. Dies in Form einer organisierten Reise, da es gut ist, wenn sich Profis um die Zugangsmodalitäten und Ausstellung der Erlaubnisscheine kümmern. Als nicht-orthodoxer Mensch (und Mann) darf man 4 Nächte bleiben. So gliedert sich die Reise in Ankunft am Samstag, kurzer Wanderung am Sonntag, Anreise zum Athos per Schiff am Montag, vier Nächte in Klöstern und Sketen, Freitag Rückkehr und Samstag Abreise.
Wer mein Blog kennt und schon länger liest, der kennt ein paar Hintergründe. Man suche beispielsweise nach Artikeln über Mystik oder Schweigeexerzitien. Seit meiner Rückkehr zum Christentum fasziniert mich der monastische Gedanke, faszinieren mich Lebensweisen von Menschen, die in die Einsamkeit gehen, um sich ganz auf Gott konzentrieren zu können. Mich hat insbesondere der Schriftsteller Freddy Derwahl zu vielen Formen geistlichen Lebens mitgenommen, wenn er über Eremiten schreibt oder den letzten Mönch von Tibhirine. So kommt man unweigerlich auch zum Athos, dem Zentrum orthodoxen Christentums. Ich werde für das Blog einen Bericht darüber verfassen; aktuelle Bilder eher bei Instagram.
Zurück zu Kreta. Aus der Begeisterung vom letzten Jahr entstand der Wunsch zurückzukehren.
Hier greife ich den Gedanken vom Guten Leben wieder auf. Mir fällt es zusehends schwerer, in meinem Beruf wie gewohnt zu agieren. Das hat viele verschiedene Gründe, die ich hier nicht weiter ausführen möchte. Daher sagte ich mir zum Jahresbeginn 2023: Um den Alltag stemmen zu können, möchte ich von den 12 Monaten des Jahres mindestens einen „im Süden“ verbringen. Ein Zwölftel der Zeit an einem guten Ort (Meister Eckhart würde jetzt die Augenbrauen hochziehen).
So reifte der Gedanke, nur mit dem Rucksack nach Kreta zurückzukehren – aus terminlichen und anderen Gründen allein, ohne meine Frau. Es wird auch keinen Mietwagen geben, nur Fortbewegung mit Beinen, Bus und ggf. als Anhalter: Backpacking auf Kreta.
Geplant, gebucht, bezahlt sind nur Hin- und Rückflug, beide Chaniá. Über Kissamos soll es dann in den Südwesten gehen, Grobziel Paleochora. Dann der Südküste entlang und schauen, wie weit ich komme. Dabei soll es nicht um lange Wanderstrecken gehen, was bei den zu erwartenden 30°C sowieso extrem anstrengend ist, sondern um gemütliches Umherziehen und Seelebaumelnlassen.
Ich arbeite an einer aktualisierten Packliste (die für das frühere Pilgern findet sich hier) und trainiere fleißig in einem Fitneßstudio, um wieder besser in Form zu kommen.
Das soweit zu den Plänen. Ich werde nun schauen, die Kreta-Beiträge für 2022 fertigzustellen (und ggf. dann Ligurien und Istrien 21). Möglicherweise werde ich auch das oben angesprochene Thema „Gutes Leben“ hier intensiver vorstellen.